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Die Hälfte aller deutschen Urlauber reist noch mit dem eigenen Auto, wobei jeder zweite Autofahrer aber mindestens einmal im Jahr ins Ausland fährt. Der Trend der vollelektrischer Fahrzeuge scheint ungebrochen. Doch während die Elektromobilität an Fahrt gewinnt, steht für den E-Autofahrer ein wenig mehr Planung an.

Das Hyper-Sport-Coupé FT-SE von Toyota könnte eines Tages als Elektro-Supra zu uns kommen…
Ist nicht gerade das ideale Auto für die Urlaubsfahrt – das Hyper-Sport-Coupé FT-SE von Toyota – es könnte aber eines Tages als Elektro-Supra zu uns kommen / © FrontRowSociety.net, Foto: Tomas Hirschberger

Elektromobilität und Ladeinfrastruktur

Trotz des Wachstums der Elektromobilität bleibt die Ladeinfrastruktur in vielen europäischen Ländern ausbaufähig. Laut Statista entfallen Anfang 2024 über 50 Prozent der öffentlichen Ladepunkte in Europa auf nur drei Länder: Deutschland, Frankreich und die Niederlande. 

Italien zählt zu den beliebtesten Auto-Reiseziele. Das Gelato-Land verfügt immerhin über 43.500 öffentliche Ladepunkte. Allerdings konzentrieren sich viele dieser Stationen im Norden des Landes, während im Süden größere Lücken im Ladenetz bestehen. Die Ladestationen, die gefunden werden, sind dann teils so schwach versorgt, dass der Ladevorgang Stunden in Anspruch nehmen kann. Noch kritischer ist die Situation in Kroatien, einem weiteren beliebten Reiseland, das nur etwa 1.000 öffentliche Ladepunkte aufweist. Hier muss man wirklich in eine intensive Planung einsteigen, denn nicht immer kann man sich auf die verschiedenen Lade-Apps verlassen.

Togg rüstet mit Trugo den Ladesäulen Markt aus
Genügend Ladesäulen fehlen in fast allen Ländern, daher rüsten einige Autohersteller direkt auf: Hier eine Trugo Ladesäule zu sehen, die vom E-Auto-Hersteller Togg in der Türkei verbreitet wird / © Redaktion FrontRowSociety.net

E-Auto: Planung der Reiseroute

Aufgrund der aktuellen Ladeinfrastruktur erfordert das Reisen mit Elektroautos somit eine sorgfältige Planung. 

  • Vor der Reise sollten Elektroautofahrer geeignete Ladestationen entlang ihrer Route, vorzugsweise Schnelllader, recherchieren.
  • Am Zielort sollte eine gute Ladeinfrastruktur vorhanden sein, idealerweise mit Ladestationen direkt am Hotel oder der Ferienwohnung.
  • „Lade-Apps“ bieten nicht nur Informationen über verfügbare Ladestationen, sondern auch über aktuelle Preise. Die Apps sollten nicht nur über Ladestationen in der Nähe, einschließlich Ladeleistung und Öffnungszeiten verfügen, sondern auch die Steckertypen beschreiben.
  • Bei der Planung der Fahrzeugreichweite sollten nicht nur die Herstellerangaben, sondern auch persönliche Erfahrungen berücksichtigt werden, da Faktoren wie Zuladung, Aufbauten, Topografie und Wetter die Reichweite beeinflussen können.
... und wer ein wenig sucht, findet in Deutschland noch immer Ladestationen - wie hier, direkt am Windrad - wo kostenfrei geladen werden kann
Wer ein wenig sucht, findet in Deutschland noch immer Ladestationen – wie hier, direkt am Windrad – wo kostenfrei geladen werden kann / © Redaktion FrontRowSociety.net

Bezahlung und Ladevorgang beim elektrischen Laden

Seit dem 13. April 2024 müssen Betreiber öffentlich zugänglicher Ladesäulen in Europa die EU-Verordnung AFIR (Alternative Fuel Infrastructure Regulation) einhalten. Demnach muss bei neu errichteten öffentlichen Ladestationen mit über 50 kW Ladeleistung das Bezahlen per Debit- und Kreditkarten ermöglicht werden. Aber ein Großteil der im Ausland zu findenden Ladesäulen hat deutlich unter 50 kW.

Noch immer sind nicht alle Säulen bzw. deren Abrechnungs- / und Bezahlsysteme kompatibel europaweit
Schnell laden, ja, aber nicht immer einfach bezahlen: Noch immer sind nicht alle Säulen bzw. deren Abrechnungs- und Bezahlsysteme europaweit kompatibel / © Redaktion FrontRowSociety.net

Elektroautos: Fahren und Reichweite

Wie bei herkömmlichen Fahrzeugen hängt die Reichweite eines Elektroautos maßgeblich vom Fahrstil ab. Eine moderate Geschwindigkeit von etwa 90-100 Stundenkilometer sowie eine vorausschauende Fahrweise und die Nutzung der Rekuperation beim Bremsen können die Reichweite deutlich erhöhen.

Die meisten Elektroautos verfügen über einen Eco-Modus, der den Energieverbrauch des Fahrzeugs reduziert, indem er die Beschleunigung und die Höchstgeschwindigkeit begrenzt sowie die Leistung von Heizung und Klimaanlage verringert.

Der Fortschritt lässt sich auch direkt im kleinen Cockpit ablesen
Der Ladefortschritt lässt sich auch direkt am Cockpit ablesen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die Innenraumklimatisierung kann im Sommer wie im Winter viel Energie verbrauchen. Viele Fahrzeuge bieten daher eine Vorklimatisierungsfunktion, die es ermöglicht, den Innenraum während des Ladevorgangs zu temperieren, wodurch der Energieverbrauch während der Fahrt reduziert wird.

Hier ein paar Verbrauchswerte von Elektroautos im Vergleich:

Hier ist die Liste der Verbrauchswerte von 30 Elektroautos im alphabetischen Vergleich: Alle Angaben ohne Gewähr – diese Werte basieren auf den Angaben der Hersteller. Die tatsächlichen Verbrauchswerte variieren je nach Fahrbedingungen und anderen Faktoren.

– Aiways U5: 14.5 kWh/100 km
– Audi e-tron: 22 kWh/100 km
– BMW i3: 14 kWh/100 km
– BYD Tang EV: 24 kWh/100 km
– Chevrolet Bolt EV: 16 kWh/100 km
– Fisker Ocean: 16.5 kWh/100 km
– Ford Mustang Mach-E: 19 kWh/100 km
– Hyundai Kona Electric: 14.5 kWh/100 km
– Jaguar I-PACE: 21 kWh/100 km
– Kia Soul EV: 16 kWh/100 km
– Lucid Air: 19 kWh/100 km
– Mercedes-Benz EQC: 21.5 kWh/100 km
– Mini Electric: 15 kWh/100 km
– NIO ES6: 20 kWh/100 km
– Nissan Leaf: 15 kWh/100 km
– Polestar 2: 18 kWh/100 km
– Porsche Taycan: 23 kWh/100 km
– Renault Zoe: 13 kWh/100 km
– Tesla Model 3: 16 kWh/100 km
– Tesla Model S: 18 kWh/100 km
– Volkswagen ID.4: 17 kWh/100 km
– Volvo XC40 Recharge: 20 kWh/100 km
– Xpeng G3: 16 kWh/100 km

In gut 40 Minuten sind 80% geladen (10-80%), wobei 10 Minuten Laden an der Schnellladestation für 100 Kilometer reichen
Volvo C40 Recharge Pure Electric: In gut 40 Minuten sind 80% geladen (10-80%), wobei 10 Minuten Laden an der Schnellladestation schon für 100 Kilometer reichen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Pannenhilfe bei Elektrofahrzeugen

Im Falle einer Panne sollten Elektroautofahrer ihr Fahrzeug nicht eigenständig abschleppen, da dies zu unkontrollierten Stromerzeugungen führen kann. Ein liegengebliebenes Elektroauto erfordert immer den Einsatz eines Pannendienstes. Die häufigste Ursache für Pannen bei Elektroautos ist die kleine 12-Volt-Batterie, die die Bordsysteme versorgt. Im Falle eines Startproblems kann das Elektroauto wie ein herkömmliches Fahrzeug überbrückt werden, wobei jedoch die Anweisungen in der Bedienungsanleitung beachtet werden sollten.

Es ist schnell gemacht, Kofferraum öffnen, Ladekabel rausholen, an der Ladesäule anschließen und kurze Zeit später kann es wieder auf Tour gehen
Ein liegengebliebenes Elektroauto erfordert immer den Einsatz eines Pannendienstes / © Redaktion FrontRowSociety.net

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