Minerva, die römische Schutzgöttin der Handwerker – ausgerechnet sie liegt im Boden, auf dem der Neubau des PURS Luxury Boutique Hotels entstehen soll. Dass die Tochter Jupiters später auch Schutzpatronin der Dichter und Lehrer sowie des wohlüberlegten Krieges wurde, werten wir als gutes Omen für das 2018 eröffnete Luxushotel im malerischen Andernach.
PURS Luxury Boutique Hotel – schreibt schon vor der Eröffnung Geschichte
Wie gewonnen, so zerronnen, denn die circa 15 Zentimeter große Skulptur der Minerva wanderte nach dem Fund neben der Alten Kanzlei in Andernach direkt ins Kulturmuseum nach Mainz. Aber manchmal geschehen Zeichen und Wunder: Vielleicht kehrt die kleine Minerva doch eines Tages nach Hause, nach Andernach, zurück.
Womöglich war es auch eine schutzgöttliche Fügung der Minerva, dass es lediglich eines Anrufs bedurfte, um den berühmten belgischen Kunstsammler und Interior-Designer Axel Vervoordt für das Projekt PURS zu gewinnen. Eigentlich widmet sich der international gefragte Mann ausschließlich privaten Projekten. Für das PURS machte er jedoch eine Ausnahme, und bis heute ist es weltweit das einzige Hotel, das von Grund auf seine Handschrift trägt.
Aus der Alten Kanzlei von Andernach ein Hotel von dieser Güte entstehen zu lassen, ging nicht ohne wohlüberlegte „Kämpfe“. Denn nach dem Fund der Minerva folgte ein Baustopp für das 2012 erworbene Objekt. Die auf antiken römischen Fundamenten entstandene Stadt Andernach birgt so viele verborgene Schätze, die natürlich bei einem Neubau weder beschädigt noch verloren gehen sollten. Und so schließt sich der Kreis mit der Minerva und ihrer Bedeutung für das PURS.
PURS – einzigartig und detailverliebt
Das Interior-Design von Axel Vervoordt macht das Luxushotel im Herzen von Andernach zu etwas Außergewöhnlichem. Kaum vorstellbar, ein solches Juwel der Luxushotellerie in diesem verschlafenen Örtchen am linken Rheinufer zu finden. Durchdacht bis ins kleinste Detail folgt das Haus der Wabi-Sabi-Philosophie. Diese japanische Lebensanschauung stellt das Unperfekte als zentrales, glückseligkeitsbringendes Element in den Mittelpunkt. Natürliche Materialien oder Gegenstände, die die Narben der Zeit tragen, sind die bestimmenden Designelemente. Sie geben dem Boutique Hotel seinen unverwechselbaren Charakter und nehmen die Gäste mit auf eine Reise durch verschiedene Epochen und Kontinente.
Gerade einmal elf Zimmer und Suiten beherbergen die Alte sowie die Neue Kanzlei. Ihre Übergänge sind fließend – nicht nur dank der weltweit gesammelten Unikate von Axel Vervoordt. Das PURS ist ein Zuhause für Individualisten. Designverliebte Menschen sind so begeistert von den Gästezimmern, dass sie diesen Ort am liebsten gar nicht mehr verlassen möchten. In der über 350 Jahre alten Alten Kanzlei entdeckten die Restaurateure wahre Schätze, die nun die Besonderheit der Suiten ausmachen. Beispielsweise wurde unter mehreren Schichten Putz eine uralte Stuckdecke freigelegt, deren Struktur herausgearbeitet werden konnte. Mit den originalen Holzböden und Türzargen wird der einzigartige Charakter jedes Zimmers noch deutlicher.
Einladend charmant präsentiert sich der Innenhof des kleinen Luxushotels. Die bodentiefen Fenster lassen bereits von außen Blicke in die Lobby zu. Bei Nacht legt sich eine romantische Stimmung über das Atrium – sie ist einfach zu verlockend, um nicht einzutreten.
PURS – ankommen, um zu bleiben
Der Tresen der Rezeption steht geschwungen im Raum. Das alte Holz ist aufpoliert, dennoch sieht man ihm sein bewegtes Leben an. Lange Jahre stand er in Frankreich in einer Apotheke. Gefunden und für passend befunden hat dieses gute Stück auch Axel Vervoordt. Damit der einstige Apothekentresen seinen Platz im PURS findet, musste sein baulicher Ursprung leicht verändert werden. Zudem wurde eigens dafür das Treppenhaus versetzt. Sehr geschickt, denn dies schafft eine räumliche Nähe zur Bibliothek, die gleich gegenüberliegt.
In ihrem Old-Fashioned-Style kann man sich stundenlang verlieren. Die Bücher über Kunst und Künstler fesseln einen, und dazu die schummrig-gemütliche Atmosphäre – da wünscht man sich geradezu Dauerregen und Nebel, damit man bloß nicht nach draußen muss. Ja, dann ein fröhliches „Gluggavedur“ – das isländische Wort für „Wetter, das man sich besser nur durchs Fenster anschaut.“
Doch auch die Bar sowie die Lobby-Lounge laden dazu ein, das aufeinander abgestimmte Interior auf sich wirken zu lassen und genau jene Stimmung einzufangen, die dem PURS seine Authentizität verleiht. Bücher über Kunst gibt es in Hülle und Fülle. Da muss man schon Entscheidungen treffen – oder bleibt einfach ein paar Tage länger. Kulinarisch wird es jedenfalls nicht langweilig.
Manchmal muss es etwas Gutes sein
Wenn in der Bar Kaffeespezialitäten zubereitet werden, strömt der Duft durchs ganze Haus. Er lädt ein, Platz zu nehmen und sich verwöhnen zu lassen – mit einem Kaffee, der ein echter Kaffee ist. Das Luxury Boutique Hotel hat seine eigene Mischung, die jeder Kaffeeliebhaber sofort ins Herz schließt. Darüber hinaus bietet die Barkarte schmackhafte Köstlichkeiten, die in dem entspannten Ambiente genossen werden können. So unkompliziert kann ein Abend verlaufen – ohne Dresscode, aber dennoch voller Stil.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass nicht nur der Kaffee des Hauses sich sehen lassen kann. Neben fantastischen Cocktails, die vom Barteam à la minute zubereitet werden, überzeugt die Weinkarte mit echten Pretiosen. Sowohl die Auswahl als auch die Jahrgangstiefe beeindrucken auf den ersten Blick. Sommelier Johannes Gutt versteht sein Handwerk. Der junge Mann pflegt die knapp 1.000 Positionen aller Outlets und ist zudem äußerst kundig, was Sake betrifft.
Wer sich ein Bild davon machen möchte, kann mit Johannes kurzerhand ein Sake-Tasting vereinbaren – oder einfach einen Blick in den Keller werfen. Dort lagern die vinophilen Schätze, natürlich unter dem Schutz der Minerva. Wer im PURS residiert – ja, dieses elitäre Wort kann hier durchaus genutzt werden – sollte auf keinen Fall ein Dinner im gleichnamigen Fine Dining Restaurant samt der New Nordic Japanese Cuisine von Peter Fridén verpassen.
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