Über Jahre waren die täglichen Schiffe der Reederei Hurtigruten die einzige Möglichkeit, die Häfen an der norwegischen Küste auf der ehemaligen Postschiffroute zu entdecken. Doch nun hat die norwegische Regierung, in deren Auftrag die Schiffe unterwegs sind, die neben Kreuzfahrtgästen auch Fracht und Fährpassagiere befördern, die Strecke neu ausgeschrieben. Neben der Reederei Hurtigruten, die künftig mit sieben Schiffen unterwegs sein wird, hat die Reederei Havila die Konzession für vier weitere Schiffe bis ins Jahr 2030 gewonnen.
Als erstes Schiff ist die neu gebaute Havila Capella im Dezember 2021 in See gestochen – im Mai 2022 folgte die baugleiche Havila Castor. Die Schiffe sind Transportschiff, Fähre und Kreuzfahrtschiff zugleich – doch wer vor der Reise die richtigen Entscheidungen trifft, kann an Bord einen exklusiven Urlaub verbringen.
Die Postschiffreise als exklusives Erlebnis
Kabinenauswahl, Gold-Upgrade, Ausflüge: Das sind die drei Elemente, mit denen aus einer Reise mit den Schiffen von Havila ein exklusives Erlebnis wird. An Bord gibt es neun Kabinenkategorien, darunter auch Suiten von der Junior-Suite mit Balkon bis zur 45 m² Lighthouse-Suite mit eigenem Whirlpool. Bei den Suiten ist das Gold-Upgrade bereits enthalten, das bei anderen Kabinen dazugekauft werden kann. Es bringt eine breitere Auswahl an Speisen im Restaurant mit sich und inkludiert zudem die Möglichkeit einmal das Menü im Spezialitätenrestaurant Hildring zu genießen.
Zudem kann man sich alle Speisen direkt auf die Kabine liefern lassen und z.B. auf dem eigenen Balkon frühstücken. Auch die Ausflüge bieten Gestaltungsmöglichkeiten. Das Angebot reicht von der im Winter exklusiven Geiranger-Kreuzfahrt über eine Fahrt zum Nordkap bis hin zu Motorschlittenfahrten. Manche Ausflüge gibt es in verschiedenen Varianten: So kann man zu den Königskrabben mit dem Bus fahren – oder mit einem schnellen Speedboot und so noch mehr erleben. Mit exklusiven Motorschlittenfahrten und anderen Ausflügen kann man aus der Schiffsreise ein ganz individuelles Vergnügen machen.
Auftakt der Reise in Bergen
Für die meisten Gäste beginnt die Seereise in Bergen. In rund 45 Minuten gelangt man mit dem Taxi oder dem Flughafenbus zum Anleger. Wer es einrichten kann, sollten mindestens einen Tag früher anreisen, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt Bergen zu entdecken. Von einem der Hotels im Stadtzentrum gelangt man zu Fuß zum farbenfrohen Hanseviertel Bryggen und auch zur Festung Bergenhus. Zudem kann man die zahlreichen Museen besuchen, eine Schiffsrundfahrt machen oder mit der Fløibanen-Standseilbahn auf den Hausberg der Stadt fahren. Auch zum Einkaufen bietet die zweitgrößte Stadt Norwegens eine vielfältige Auswahl.
In Bergen startet – wenn im Laufe des Jahres alle vier neuen Schiffe im Einsatz sind – jeden Tag am frühen Abend ein Schiff in den Norden. An Bord kommt man ganz einfach, denn im sicheren Norwegen sind weder ausgiebige Sicherheitskontrollen noch Gesundheitsmaßnahmen vorgesehen. Auf dem Weg nach Kirkenes in der Nähe der russischen Grenze hält das Schiff in mehr als 30 Häfen – in manchen in der Nacht nur für wenige Minuten, in größeren, touristisch interessanten am Tag auch für mehrere Stunden.
Geiranger wird zur Winterdestination
In der ersten Saison überrascht Havila mit einer Neuerung. Während der Geiranger-Fjord früher nur im Sommer auf dem Fahrplan stand, führt jetzt auch im Winter ein Ausflug in den weltbekannten Fjord. Von der Jugendstil-Stadt Ålesund aus fährt man mit einem Katamaran nach Geiranger. Nach drei Stunden schneller Fahrt durch die teils verschneite Fjordlandschaft legt das Schiff im im Sommer oft überlaufenen Hafen an. Dort leben im Winter nur rund 300 Menschen – und man kann in aller Ruhe den Ort, den Wasserfall und die Aussichtspunkte entdecken. Auf dem Rückweg nach Ålesund passiert der Katamaran bekannte Wasserfälle wie die „Sieben Schwestern“, doch im Winter sind diese mangels Schmelzwasser deutlich kleiner als in den Sommermonaten.
Eine Kreuzfahrt mit mehr Nachhaltigkeit
Mit Blick auf die strengen Umweltgesetze, die ab 2026 nur noch emissionsfreien Schiffen die Einfahrt in den Geiranger Fjord erlauben, hat Havila das Schiff mit riesigen Akkus ausgestattet. Diese werden in Zukunft bis zu vier Stunden Fahrt ohne lokale Emissionen ermöglichen. Schon heute fährt das Schiff mit einer Mischung aus Batteriestrom und LNG. Dieser Gasantrieb ist umweltschonender als viele klassische Schiffsantriebe. Havila verspricht einen um 25 % reduzierten CO₂-Ausstoß.
Kirchen, Könige und Gezeitenstrom
Höhepunkt des dritten Tages der Reise ist die Stadt Trondheim. Wahrzeichen der Stadt ist der Nidarosdom, den man bei einem Spaziergang durch die Stadt besichtigen kann. In der gotischen Kathedrale werden auch heute noch die norwegischen Könige gekrönt. Beeindruckende Architektur verbindet sich mit einem Jahrtausend Geschichte. Einen Tag später passiert das Schiff den Polarkreis. Für Urlauber, die diesen das erste Mal queren, bietet die Besatzung eine Polartaufe an, bei der die Gäste mit einer Kelle Eiswasser getauft werden. Am Nachmittag hält das Schiff auch in der wenig touristischen Hafenstadt Bodø. Von dort kann man einen Ausflug zum Saltstraumen-Gezeitenstrom machen.
Das kulinarische Konzept
Die in der türkischen Tersan-Werft gebauten Schiffe bietet Platz für bis zu 640 Gäste. Da die Schiffe die meiste Zeit des Tages und der Nacht unterwegs ist, hat man sich für große Außendecks und Sitzbereiche mit Panoramablick entschieden. Auch das Restaurant im Heck des Schiffes hat bodentiefe Fenster, sodass die Küstenlandschaft stets im Mittelpunkt steht. Im Havrand-Restaurant gibt es regionale norwegische Küche. Bewusst serviert man kleine Portionen, die an norwegische Tapas erinnern. Doch da man von diesen beliebig viele bestellen kann, erlebt man nicht nur die regionale Küche, sondern reduziert auch die Lebensmittelverschwendung durch übergroße Portionen oder Buffets.
Außergewöhnliche Ausflüge
Der Halt in Tromsø bietet unter anderem die Möglichkeit zu einem Besuch bei Schlittenhunden. Wenn genug Schnee liegt, kann man sich von den Huskys über eine sechs Kilometer lange Piste ziehen lassen. Anschließend bleibt Zeit, die verspielten Tiere zu streicheln. Je weiter das Schiff auf seiner Reise nach Norden kommt, umso karger und polarer wird die Landschaft. Bei der Ankunft in Honningsvåg empfängt uns ein Schneesturm.
Nur wenige Meter weit können wir auf dem Weg zum Ausflugsbus sehen. Der bringt uns durch einen Tunnel in einen Nachbarort, in dem wir frisch gefangene Königskrabben probieren. Dann geht es zurück nach Honningsvåg, wo das Wetter inzwischen aufgeklart ist und wir bei Sonnenschein und blauem Himmel wieder an Bord gehen. Einen Tag später erreicht das Schiff den Wendepunkt seiner Reise. Von Kirkenes aus fliegt ein Teil der Gäste zurück in die Heimat – während die anderen Gäste bis Bergen auf dem Schiff bleiben und auf der Fahrt in Richtung Süden noch mehr von Norwegen kennenlernen. Manche Gäste wählen auch einen exklusiven Abschluss der Reise und verbringen vor dem Rückflug eine Nacht im Eishotel von Kirkenes.
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