Wer schon beim Gedanken an den Umstieg auf ein E-Fahrzeug Pickeln bekommt, dem empfiehlt der Arzt des Vertrauens den BMW I5 Touring. In dem steckt so viel Fahrspaß und BMW-DNA, dass er eigentlich einen Auspuff verdient hat.
BMW fährt klare Kante: Auf eine einzige Antriebsform legen sich die Bayern auf keinen Fall fest. Die ausschließliche Ausrichtung auf elektrische Modelle machen sie nicht mit. Aber, wenn es denn ein Stromer sein soll, dann sitzt man im I5 garantiert richtig. Mit dem ersten reinen Elektrofünfer, den wir als brandneuen I5 eDrive40 Touring mit 340 PS (im Sportmodus) getestet haben, bringt die Fahrspaß-Company einen Verbrenner mit Stecker auf den Markt. Ja, hört sich an wiet Unsinn, wissen wir, aber so benzinig wie der I5 hat sich – außer vielleicht bei Porsche – noch kein E-Auto angefühlt. Der I5 ist die Essenz der bayerischen Motorenwerke, nur eben ohne Auspuff. Kein Wunder, dass BMW glaubt, dass 50 Prozent der achten Fünfer-Generation auf die elektrischen Modelle entfallen werden.
Der I5 Touring hat ein stattliches Format von 5,06 Metern und wiegt mehr als 2,2 Tonnen. Schließlich trägt er im Unterboden einen 83,9 kWh-Akku, der ihn rein elektrisch fast 600 Kilometer weit trägt. Damit der Familienkombi bei seinem An- und Auftritt souverän bleibt, sorgt ein Systemdrehmoment von bis zu 430 Newtonmeter für den nötigen Anschub. So geht es locker, flockig in 6,1 Sekunden auf Tempo 100, bei 193 km/h wirft die Elektronik den Anker. Wer von diesem Zauber nicht genug bekommen kann, und über das nötige Kleingeld verfügt, bestellt den I5 als M60 mit Allradantrieb. Dann toben sich bis zu 601 PS aus, der Spurt ist in 3,9 Sekunden erledigt und die Spitze liegt bei 230 km/h. Ebenfalls elektronisch limitiert.
Was macht den BMW I5 Touring so begehrenswert?
Ein BMW ist in 99 Prozent der Fälle immer begehrenswert. Es sei denn, wir sprechen vom Siebener, der es mit seinem Riesen-China-liebt-ihn-Grill vielleicht doch arg übertreibt. Der I5 ist dagegen ein Understatement-Auto. Optisch kaum anders gestrickt als die Verbrenner-Brüder und als Kombi mit Heckantrieb ja schon fast eine aussterbende Gattung. Die Welt will ja nur noch SUVs fahren. Der Familienfreund hat Platz für fünf Personen und 570 Liter Gepäck. Alle Rücksitze umgelegt, sind es 1700 Liter. Verlustängste an Stauraum durch die Batterie gibt es nicht.
Das Curved-Display hinterm Lenkrad ist schon optisch eine Schau. Es besteht aus einem 12,3 und einem 14,9 Zoll großen Bildschirm. Alles wird über das große, gebogene Touchdisplay gesteuert, auch die Klimabedienung. Das ist nicht ganz unkompliziert und auch gewöhnungsbedürftig. Was früher alles besser? Na ja, vielleicht etwas intuitiver und einfacher. Den IDrive-Controller hatten wir damals gefühlt irgendwie besser im Griff. Aber, zeitgemäß, raffiniert und rasant schnell ist das neue System auf jeden Fall.
Kann man sich mit dem BMW I5 Touring sehen lassen?
Ob man da kann? Na klar. Der I5 Touring ist ein Statement. Ein optisch mehrheitsfähiges Puzzleteil zwischen gestern, heute und morgen. Zwischen konservativen Anklängen und moderner Interpretation des E-Antriebs. Der Stromer sieht von jeder Perspektive geschliffen aus, und – vielleicht das wichtigste Argument – ist sofort als BMW erkennbar. Gut so.
Das kann der BMW I5 Touring besonders gut
Der I5 kann besonders gut die Mundwinkel nach oben ziehen. Dass sich der große Kombi im Prinzip wie ein Verbrenner fährt, erwähnten wir glaube ich schon. Die Freude am Fahren steckt dem E-Fünfer in den Genen – und in den Beinen. Anders, als bei vielen anderen Stecker-Autos hat man nicht den Eindruck, so losgelöst von der Straße im irgendwo zu schweben. Der I5 ist hier absolut bodenständig und gefühlsecht. Sportlich, verbindlich und dabei auch noch komfortabel. Dafür sorgt schon die adaptive Luftfederung mit Niveauregulierung. Sie findet einen exzellenten Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort. Reagiert sensibel und doch auf den Punkt, wenn es drauf ankommt. Ein echtes Erlebnis ist die neueste Generation des Autobahnpiloten Assist Plus, das vom KBA die Freigabe zum freihändigen Fahren nach Level 2 bekommen hat. Man muss nun nicht mehr alle paar Sekunden ans Lenkrad fassen, es reicht, wenn man aufmerksam, von vielen Kameras kontrolliert, dahinter sitzt. Mit aktiver Routenführung schlägt das System selbstständig Spurwechsel vor. Ein Blick in den Seitenspiegel und der I5 wechselt den Fahrstreifen wie von Geisterhand gesteuert. Ansonsten kann man es bis Tempo 135 km/h kilometerlang freihändig laufen lassen.
Diese Idee gefällt uns beim BMW I5 Touring am besten
Wir geben es ja zu: Wenn du so einen bockstarken Kombi unterm Hintern hast, kribbelt es auch mal am Stromfuß. Und das geht am besten so: Paddels am Lenkrad flippen lassen und die sogenannte Sport-Boost-Funktion aktivieren. Dann werden alle relevanten Systeme des Fahrzeugs umgehend auf „hallo wach“ gestellt, also auf maximale Sportlichkeit. Das aktiviert bei Leistung und Drehmoment noch einmal ein paar Körner mehr. Der I5 spannt seine Muskeln und setzt für ein paar Sekunden alles auf die Karte Fahrspaß. Für eine maximale Reichweite sind solche Späßchen natürlich nicht besonders förderlich. Für alle, die es übertrieben haben, gibt es jetzt – quasi als freiwillige Selbstkontrolle – den neuen Max Range-Mode. Er drosselt konsequent Leistung und limitiert das Tempo auf 90 km/h. Die Restreichweite erhöht sich so um bis zu 25 Prozent.
Und das könnte beim BMW I5 Touring besser sein
So rasant der I5 auch fährt, seine Ladeleistung ist eher Graubrot. BMW setzt beim I5 im Gegensatz zu Porsche, Hyundai, Kia oder einigen chinesischen Herstellern noch auf 400-Volt-Technologie. Die maximale Ladeleistung beträgt zwar gute 205 kW, diese lassen sich über den kompletten Ladevorgang aber nicht halten. Optimal vorgeheizt benötigt der BMW für eine Füllung von 10 auf 80 Prozent über eine halbe Stunde, das ist in dieser Preisklasse deutlich zu lang.
Am besten geeignet ist der BMW I5 Touring für …
… BMW-Fans, die auch mal unter Strom stehen möchten. Fahrdynamisch müssen sie kaum Kompromisse eingehen. Der I5 ist ein Vollblut-BMW mit eingebauter Freude am Fahren. Platz für Familie, Kind und Kegel und viele Sportgeräte hat er obendrein.
Und was kostet der Spaß?
Bei rund 74.000 Euro geht es los und endet bei 102.525 Euro für den M60 noch lange nicht. Wer fleißig Extras in der prall gefüllten Preisliste seine Kreuze macht, entschwindet in abstruse Preisregionen.
Das Herz sagt: her damit, sofort. Der I5 Touring ist ein perfekt gemachtes E-Auto für alle, die Fahren wollen, als wäre die Mobilitätswende nur eine Turnübung. Selbst Menschen mit überzeugter Abneigung gegen E-Fahrzeuge werden diesem Stromschlag kaum widerstehen können.
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