Von Toronto aus erreicht man in 130 Kilometern die bekanntesten Wasserfälle der Welt. Gerade in den Sommermonaten, wenn alle Attraktionen auf beiden Seiten der Fälle geöffnet sind, sollte man sich die Chance, die mächtigen Wasserfälle hautnah zu erleben, nicht entgehen lassen.
Um die wichtigsten Attraktionen auf der kanadischen Seite der Fälle zu erleben, braucht man mindestens einen Tag – wer es entspannter möchte, bucht eine Übernachtung in der Nähe der Fälle in der kleinen Stadt Niagara Falls.
Die Reise von Toronto zu den Fällen
Während ein Mietwagen für manche Gäste die erste Wahl ist, um zeitlich flexibel zu den Niagarafällen zu gelangen, entscheiden sich viele andere für die bequeme und stressfrei Fahrt mit dem Reisebus. Der Anbieter Megabus verbindet Toronto und die Fälle im Stundentakt – und macht aus der Reisezeit für die Gäste eine Panoramafahrt, bei der man sich weder um den teils dichten Verkehr noch um die Suche nach Parkplätzen kümmern muss. Während in den hinteren Reihen des Busses frei Platzwahl gilt, können die Plätze in den ersten Reihen gegen Aufpreis gebucht werden. Besonders bequem sind die beiden Plätze in der ersten Reihe – und sparen zudem Zeit beim Ein- und Aussteigen. Da man von diesen Plätzen den Ausblick durch die Frontscheibe genießt, sollte man sich für diese entscheiden.
Ein Überblick über die Fälle
Der Niagara-Fluss verbindet den Eriesee mit dem tiefer gelegenen Ontariosee. Der Fluss ist zugleich die Grenze zwischen Kanada und den USA, sodass man bei der Buchung von Attraktionen darauf achten muss, auf welcher Seite des Flusses diese angeboten werden. Da sich die Attraktionen über 15 km am Fluss verteilen, ist zudem eine gute Planung wichtig, um die Wasserfälle ganz nach den eigenen Vorstellungen genießen zu können. Um Warteschlangen zu vermeiden kann man für die meisten Attraktionen vorher zeitgebundene Tickets kaufen. Wer viele Attraktionen erleben möchte, greift zum Niagara Falls Adventure Pass, der auch die örtlichen Shuttlebusse beinhaltet. Die Wasserfälle selbst bestehen aus dem großen Hufeisenwasserfall mit einer Breite von 670 Meter und 57 Meter Fallhöhe, sowie den mit 260 Meter Breite deutlich kleineren amerikanischen Fällen und dem danebenliegenden kleinen Brautschleier-Fall.
Ein Spaziergang am weißen Wasser
Einen guten ersten Eindruck von der Kraft des Wassers des Niagara Flusses bietet der „White Water Walk“. Mit dem Aufzug geht es zunächst 70 Meter in die Tiefe, denn der Fluss hat sich über die Zeit tief in den Felsen eingeschnitten. Unten am Fluss erwartet die Besucher eine 400 Meter lange Promenade. Infotafeln und Aussichtspunkte sorgen dafür, dass man den Fluss und seine Kraft nicht nur erlebt, sondern auch versteht. Der durch das weiß aufgewirbelte Wasser erfrischende Spaziergang ist gerade in den heißen Sommermonaten eine willkommene Abwechslung zum heißen Klima.
Eine historische Seilbahn
Die Niagarafälle sind schon seit langer Zeit eine beliebte Touristenattraktion. Schon 1913 entstand eine Seilbahn über die Whirlpool Stromschnellen des Niagaraflusses. An einem Zugseil wird die rot leuchtende Passagierkabine, die an einer gelben, an eine Brücke erinnernden Metallkonstruktion befestigt ist, mit rund sieben Stundenkilometern über die 530 Meter lange Strecke gezogen und ermöglicht so eindrucksvolle Perspektiven auf eines der gefährlichsten Wildwasser der Welt. Obwohl beide Seilenden auf der kanadischen Seite liegen, überquert die Seilbahn in der Luft unbemerkt mehrmals die US-Grenze. Während der Fahrt sieht man nicht nur den Whirlpool und die Stromschnellen, sondern auch die flussabwärts gelegenen Wasserkraftwerke. Ebenfalls gut zu sehen ist der nahegelegene „Whirlpool Adventure Course“, ein Klettergarten mit Blick auf die Stromschnellen des Niagaraflusses.
Die nasseste Bootsfahrt
Bei den Speedboot-Touren von „Whirlpool Jet Boat Tours“ sind nur zwei Dinge garantiert: Gute Stimmung und dass alle im Boot komplett nass werden. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung starten die Boote mit Höchstgeschwindigkeit auf den Fluss. Nur die Musik übertönt den Sound der schnellen Motoren. Still wird es nur in den Momenten kurz bevor das Boot in einer der drei bis fünf Meter hohen, stehenden Wellen fährt und alle Gäste an Bord planmäßig nass werden. Das feucht-fröhliche Abenteuer bringt die Gäste vom Anleger bis zum Whirlpool und wieder zurück. Viele sind so begeistert, dass sie gleich eine weitere Tour buchen, um noch einmal das Wasser des Niagaraflusses hautnah zu erleben.
Am Drahtseil zu den Fällen
In den letzten Jahrzehnten habe sich viele Abenteuerlustige zu den Niagarafällen gewagt. Manche stürzten in gepolsterten Holzfässern den Wasserfall hinab. Der Hochseilartist Nik Wallanda überquerte die Fälle auf einem eigens gespannten Drahtseil. Nicht riskant, aber trotzdem spannend ist eine Fahrt mit der „Zipline to the Falls“. Viel parallel gespannte Drahtseile bieten die Möglichkeit gut gesichert mit bis zu 70 km/h auf die Fälle zuzurasen – und sicher gebremst am Ufer des Niagaraflusses anzukommen.
Eine Bootstour in den Nebel
Den gewaltigen Nebel, den das herabstützende Wasser auslöst, kann man schon aus der Ferne erkennen. Umso spannender ist die Fahrt mit den Ausflugsbooten von „Niagara City Cruises“. Die Schiffe steuern zunächst auf die amerikanischen Fälle zu und fahren dann weiter ins Zentrum des Hufeisenwasserfalls. Vom rauschenden Wasser aus gleich drei Richtungen umgeben wirkt das Ausflugsschiff plötzlich ganz klein in der gewaltigen Natur. Und die dichten Nebelschwaden tauchen nicht nur das offene Deck des Schiffes in nasse Schauer.
Ein Blick hinter die Fälle
Schon immer hat die Menschen der Blick hinter die Kulissen gereizt. 130 Jahre alte Tunnel führen bei der „Journey behind the Falls“ nicht nur zu einer exklusiven Aussichtsplattform unterhalb der Fälle, von der man einen eindrucksvollen Ausblick hat, sondern auch in unterirdische Kammern, die mit einem Fenster mit Blick auf die Rückseite des herabstürzenden Wassers versehen sind. Nur eine Armlänge entfernt von der Wand aus Wasser sieht, hört und spürt man hier die Kraft der Niagarafälle.
Die Fälle in der Nacht
In der Saison werden die Wasserfälle nach Einbruch der Dunkelheit beleuchtet, sodass man die Wassermassen noch einmal auf eine neue Art erleben kann. Der Spaziergang zwischen dem Bootanleger und dem Eingang der „Journey behind the Falls“ wird damit zu einem erneuten Vergnügen, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Wer den letzten Megabus nach Toronto erreichen möchte, muss schon vor dem abendlichen Feuerwerk aufbrechen – oder doch in Niagara Falls übernachten und erst am nächsten Tag zurück nach Toronto fahren.
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