Skåne wird gern als „Speisekammer Schwedens“ bezeichnet. Das verdankt die südlichste Region des Landes ihrer fruchtbaren Erde, dem milden Klima und der reichen kulinarischen Tradition, die eine Vielzahl von hochwertigen Lebensmitteln hervorbringt. Von frischem Gemüse und Obst über zartes Fleisch bis hin zu köstlichen Meeresfrüchten – Skåne bietet eine Fülle an gastronomischen und kunsthandwerklichen Erlebnissen, die Feinschmecker und Genussliebhaber begeistern.
Maritimes Traumradeln
Das Stadtzentrum von Ystad ist eine der am besten erhaltenen historischen Umgebungen in Schweden. Mit seinen mittelalterlichen, pastellfarbenen Holzhäusern, gepflasterten Straßen, kleinen Geschäften, gemütlichen Cafés, Restaurants und sonnigen Plätzen verzaubert es genauso, wie in den Filmen und Serien, zu deren berühmtesten die von Polizeiinspektor Kurt Wallander zählen. Nach einem Stadtrundgang ist die Erkundung der Küste mit dem Rad auf dem malerischen Sydkustleden von Ystad nach Trelleborg zu empfehlen.
Lohnenswert ist ein Halt an der beeindruckenden Sankta Maria Kyrka, dem ältesten Gebäude der Stadt. Dort führt der Turmwächter seit dem 17. Jahrhundert eine besondere Tradition weiter. Jede Viertelstunde gibt er die Zeit an, indem er in alle vier Himmelsrichtungen in ein Horn bläst. Sein vertrauter Klang hallt durch die Straßen und erinnert an die Geschichte, die mit diesen Mauern verwoben ist.
Die Radstrecke beginnt am Hafen mit seiner quirligen Atmosphäre. Hier schaukeln die Masten der Segelschiffe sanft in der Meeresbrise und erzeugen ein harmonisches Bild, das die Seele des Ortes widerspiegelt. Das sanfte Plätschern der Wellen und der Duft von frischem Meerwasser laden dazu ein, einen Moment innezuhalten und die Schönheit der Umgebung zu genießen. Vor mehr als tausend Jahren starteten die Wikinger von diesem Teil der Südküste Skånes aus mit ihren Booten zu ihren Fahrten über das Meer. Auf der fast 50 Kilometer langen Strecke sind alte Grabhügel aus der Bronzezeit, lebhafte Fischerorte, weite Sandstrände, historische Dolmen und Schwedens südlichster Punkt Smygehuk mit Leuchtturm und Hostel zu entdecken.
Himmlisches im kleinen Hafen
Ein kulinarischer Höhepunkt verbirgt sich unter dem Namen Hörte Brygga. Das Restaurant, das sich in einem kleinen Fischerort am Hafen befindet, hat eine „Null-Vision“ von Lebensmittelverschwendung. Jedes Produkt, jedes Detail wird zu einer Delikatesse. Bestes Beispiel von Achtsamkeit. Sämtliche Produzenten sind am Ende des Menüs aufgelistet.
Bei diesem „Schwedischen Sommer“ sitzen alle Gäste draußen, lediglich durch ein provisorisches Dach vor Sonne oder Regen geschützt. Gekocht wird nur über offenem Feuer. Morgens werden die Öfen vorbereitet. Blumen sind gepflückt und das fermentierte Kartoffelbrot wird für eine letzte Fermentation vorbereitet. Bereits vor 24 Monaten wurden die Obstweine angesetzt. „Im August 2023 haben wir die Brennnesselsamen geerntet und mit der Milchsäuerung des Gemüses begonnen. Im September kauften wir die Linsen-, Quinoa- und Bohnenernte der Familie Modig und brauten Barleywater auf Wanbro’s Pilsner Malz, um all den guten und gesunden Dingen genügend Zeit zu geben, sich vor dem Servieren zu entwickeln. Im Dezember dieses Jahres wählten wir die Tiere aus, die zubereitet werden sollten, und legten mit den Gemüsebauern den Anbauplan für 2024 fest. Im März kümmerten wir uns um Bärlauch und Brennnesselsprossen. Dann ging es weiter mit dem Sammeln und Konservieren von Wurzeln, Gemüse, Blumen, Kräutern, Blättern, Pilzen…“, berichtet Chefkoch Martin Sjöstrand.
Der Küchenchef zaubert in seiner offenen „Hafenküche“ wahre Delikatessen. Sie sind liebevoll, wie Kunstwerke angeordnet. Popcorn, Salbei, Hörte-Essig, Thymian-Sorbet mit Hokkaido, Sprossen und Blätter von Mizuna, Spinat, Sonnenblume, Rettich, Mangold, Senf, Shunggiku, Buchweizen und Erbsen, Sauerteig, Kartoffeln, Butter, Zwiebeln, Thymian- und Oregano-Blüten, Austernpilze, Ziegenkäse, Kerbel, Apfelminze, fermentierte Steckrübe und süße Verführungen. „Unsere alkoholfreien Getränke sind natürlich und skandinavisch. Sie sind aus Beeren, Malz, Trauben, Früchten oder Blumen hergestellt. Selbstverständlich wird auf Wunsch natürlich auch Champagner, Sherry, Bier oder Wein serviert. Die Balance ist entscheidend“, ergänzt Sommelière Emma Andersson Sjöstrand. Das Hörte Brygga ist ein himmlischer Genuss in einem kleinen Hafen.
Geheimnisvolle Wikingerzeit
Das letzte Ziel der Etappe bildet die Hafenstadt Trelleborg, berühmt für ihre Palmen und ihr Wikingererbe. Die Stadt erhielt ihren Namen von einer Wikingerfestung, die an ihrem ursprünglichen Platz wieder aufgebaut wurde. So gehören dieses rekonstruierte Freilichtmuseum mit Festung, der Wikingerhof mit Langhaus, Garten und Grubenhäusern zu den sehenswerten Attraktionen. Anschaulich wird die Geschichte über das einzigartige Ringfort der Wikinger, das in Dänemark und Skåne im 10. Jahrhundert vom Wikingerkönig Harold Bluetooth erbaut wurde, vermittelt.
In der Ausstellung sind archäologische Funde aus dem Ort zu sehen. In Zusammenarbeit mit Künstlern und in Kombination mit audiovisuellen Produktionen sowie phantasievollen Konstruktionen erleben die Besucher eine bezaubernde Zeitreise.
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