Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Nizza – die zauberhafte Hauptstadt der Côte d’Azur ist für ihre bewegte Geschichte, ihre Architektur, ihre außergewöhnliche Lage und ihre lange Uferpromenade bekannt. Aber auch die mit Liebe zubereitete Küche nach alten Familienrezepten und mit guten lokalen Produkten gilt als ein Botschafter der Stadt sowie der Region. Die schmackhaften Gerichte mit feinen, subtilen Aromen sind von der Provence und Italien, dem Mittelmeer und den Alpen geprägt.

Die zauberhafte Stadt Nizza an der Cote d`Azur ist auch für seine traditionellen Feinkostläden, Confiserien und Patisserien bekannt
Die zauberhafte Stadt Nizza an der Cote d`Azur ist auch für seine traditionellen Feinkostläden, Confiserien und Patisserien bekannt / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber

Leuchtende Farben, fröhliches Lebensgefühl, mildes Klima: die populäre Stadt an der Cote d`Azur hat sehr viel zu bieten. Ganz besonders, wenn es um gutes Essen geht. Von allen Seiten schweben unterschiedliche Düfte durch die Straßen von Nizza. Es mischen sich das Aroma von Lavendel, frisch gebackenem Brot, Parfum, herzhaftem Grillgut, Fisch und die zarte Süße der bunten Blüten auf dem Markt. Besonders in den 28 Restaurants mit dem Gütesiegel der „Cuisine Nissarde“ auf Tradition gesetzt. Zu den beispielhaften Restaurants gehören „ La Table à Julie“ oder „Lou Balico“, das mit Sarah Issautier bereits in der dritten Generation von der Familie geführt wird.

Fast 30 Restaurants tragen das Gütesiegel der „Cuisine Nissarde“. Zu den beispielhaften Restaurants, die noch traditionelle Gerichte zubereiten gehören unter anderem „La Table à Julie“ oder „Lou Balico“
Fast 30 Restaurants tragen das Gütesiegel der „Cuisine Nissarde“. Zu den beispielhaften Restaurants, die noch traditionelle Gerichte zubereiten gehören unter anderem „La Table à Julie“ oder „Lou Balico“  / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber

Küche der Sonne und der Gesundheit

Geselligkeit und Regionalität bestimmen dort den Rhythmus. Gäste können echte, traditionelle und hausgemachte Kochkunst erleben. Vor rund 25 Jahren wurde das Label „Cuisine Nissarde“ vom Cercle La Capelina d’or ins Leben gerufen. Das Gütesiegel erhalten Gastronomen, die sich für die Aufwertung der Küche von Nizza einsetzen, die sich für die Einhaltung der Rezepte, die Qualität der verwendeten Produkte und Rohstoffe, die Qualität des Empfangs und der Kundeninformation sowie die Einhaltung der Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften einsetzen. So besteht etwa der originale Salat Niçoise aus Cébetten, Tomaten, Saubohnen, Sellerie, kleine lila Artischocken, grüne und rote Paprika, Basilikumblätter, hartgekochten Eier, Sardellenfilets, Olivenöl und Oliven aus Nizza – aber ohne Mayonnaise oder Ketchup!

Köstlich schmeckt der typische Mangoldkuchen - herzhaft oder süß zubereitet
Köstlich schmeckt der typische Mangoldkuchen – herzhaft oder süß zubereitet / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber

Authentische, traditionelle Rezepte sowie hausgemachte, saisonale und sorgfältig zubereitete Gerichte mit gesunden, von der Sonne geküssten Zutaten sind selbstverständlich. Zu den Köstlichkeiten auf der Speisekarte zählen Mangoldpastete, Zwiebeltarte mit Anchovis, Socca, Pissaladière, großzügig mit Olivenöl beträufelt, dem französischen Kulturerebe „Pan Bagnat“, gefülltes Gemüse, Merda de Can (grünen Gnocchi), Kichererbsen, Stockfisch…harmonisch in einer großen Auswahl an schmackhaften Rezepten vereint.

Der Markt La Libération findet mit seinen mehr als 100 Ständen immer dienstags bis sonntags statt
Der Markt La Libération findet mit seinen mehr als 100 Ständen immer dienstags bis sonntags statt / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber

Farbenfrohe Speisekammern

Nizza ist auch für seine zahlreichen und vielfältigen Märkte bekannt. Kunstmärkte, Antiquitätenmärkte, Blumenmärkte, Lebensmittelmärkte – meist gehen sie nahtlos ineinander über. Der Markt La Libération findet immer dienstags bis sonntags statt. Dort bieten die Händler auf mehr als 100 Ständen ihre verlockenden Waren der Metropolregion an. Wer seinen Gaumen unter anderem mit jungen Blattsalaten, pikanten Knoblauchzöpfen, gesalzenen Sardellen, den sauren Mini-Gurken Cornichons, Lavendelhonig, Safran, Linsen, Bohnen, Auberginen, Zucchini, Radieschen, Kastanien, Kichererbsen, Mangold, Käse, aromatische Pilze aus den Wäldern der Provence, Fisch und Fleisch verwöhnen möchte, kommt auf diesem Markt auf seine Kosten. Dazwischen runden über Holzfeuer gebackene Kichererbsenfladen „Socca“  oder das Pan Bagnat das Angebot der Spezialitäten ab. Als ein besonderes Mekka ist der lokale Blumen- und Gemüsemarkt Cours Saleya in der Altstadt bekannt. Er zog im Jahr 1861 vom ursprünglichen Place aux Herbes an seinen heutigen Standort um. Der Cours Saleya war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auch die Hauptroute des Nizzaer Karnevals. Schon früh morgens beginnt der Trubel an diesem quirligen Platz und setzt sich in den vielen Bars und Cafés bis spät in die Nacht fort. Auch ein Besuch der Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und spannenden Adressen lohnt eine Entdeckungsreise.

In der Altstadt von Nizza gibt es schon seit 1936 in der Rue Saint François de Paule das erstklassige Olivenöl von Alziari
In der Altstadt von Nizza gibt es schon seit 1936 in der Rue Saint François de Paule das erstklassige Olivenöl von Alziari / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber

Feinstes Olivenöl aus der Provence

Bereits in den 1920er Jahren eröffnete Pauline Alziari ein Geschäft in der Rue Gubernatis, 1936 zog sie in die Rue Saint François de Paule. Seitdem wird täglich das Öl aus der Mühle gebracht, um die Vorräte in dem kleinen Feinkostladen aufzufüllen. Das erstklassige milde und samtige Olivenöl stammt aus der einzigen noch existierenden Ölmühle in Nizza/ Provence. Es wird aus der Cailletier-Olive gewonnen und kommt unfiltriert in die traditionelle Dose, die auch für seine aufwendige Lithographie berühmt ist. Die Oliven werden immer noch von Hand geerntet und nach alter Art gepresst. Die genaue Produktion ist allerdings ein wohl gehütetes Betriebsgeheimnis.

Sandrine Wyler von der Inhaberfamilie der Confiserie Florian freut sich, dass seit fast 100 Jahren von dem Familienbetrieb immer noch im malerischen Pont de Loup konfierte Früchte und Pralinen produziert werden
Sandrine Wyler von der Inhaberfamilie der Confiserie Florian freut sich, dass seit fast 100 Jahren von dem Familienbetrieb immer noch im malerischen Pont de Loup konfierte Früchte und Pralinen produziert werden / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Fab

Himmlische Schokolade

Die Confiserie Florian wurde im Jahre 1921 im malerischen Pont de Loup direkt an der alten Eisenbahnbrücke der Strecke Nizza – Grasse eröffnet. Schon bald gehörte der berühmte Maler Matisse zu den Stammkunden der Confiserie, die sich auf die Herstellung konfierter Früchte der Region, wie Clementinen, Zitronen, Orangen, Kirschen und Reineclauden spezialisiert hat. Zur Erweiterung des Sortiments werden Pâtes de Fruits, Bonbons und Konfitüre hergestellt und teilweise kunstvoll mit den Aromen von Grasse (Rosenblüten, Veilchen, Bergamotte) aromatisiert. Auch verschiedene hausgemachte Bonbons und ausgezeichnete Schokoladenspezialitäten, die schon auf der Zunge zergehen, werden in dem familiengeführten Traditionsbetrieb produziert. „Wir verarbeiten jährlich rund fünf Tonnen Kakao – und alle Pralinen werden selbstverständlich mit der Hand gefertigt“, bestätigt stolz Geschäftsführerin Sandrine Wyler, die Urenkelin des Gründers Eugène Fuchs.

Die Weinbar „Cave Bianchi“ gilt für Weinliebhaber als besondere Kultadresse in Nizza
Die Weinbar „Cave Bianchi“ gilt für Weinliebhaber als besondere Kultadresse in Nizza / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber

Weinperle in der Altstadt

Zu einer weiteren Kultadresse gehört die „Cave Bianchi“, die schon seit dem Jahr 1860 existiert und somit zu den ältesten Weinakademien des Südens zählt. In mehreren unterirdischen Kellerräumen werden exklusive Weinproben angeboten. Inhaber und Sommelier Franck Obadia, der zur Winzerfamilie Bunan aus Bandol gehört, betreibt die verwinkelte Weinbar mit Herzblut. Er kennt offensichtlich jeden Winzer und Wein in Südfrankreich, sammelt aber auch internationale Spitzenweine. Empfehlenswert sind nach den vielen inspirierenden „Kellergeschichten“ eine Auswahl der feinen Kostproben – und diese an einem Abend mit Livemusik.

In der gesamten Stadt locken zahlreiche, nach traditionellen Rezepten frisch zubereitete Köstlichkeiten
In der gesamten Stadt locken zahlreiche, nach traditionellen Rezepten frisch zubereitete Köstlichkeiten / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber

Fazit: Die Hauptstadt der Côte d’Azur ebenso wie die 50 Städte und Dörfer der Metropolregion, die sich alle durch ihre Unterschiedlichkeiten und Einzigartigkeit sowie durch jeweils besonders kulinarische Angebote auszeichnen, bieten Lebensart pur!

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.