Im Herzen Yunnans, wo sich die alte Tee-Pferde-Straße (Chama Gudao) über rund 2.400 Kilometer wie eine Schlange durch die Täler Südwestchinas und über die Pässe des Himalaya bis nach Tibet windet, geht es längst nicht mehr nur um Salz und Tee.
Einst florierende Handelswege, erzählt die vielfältige Landschaft heute von einer Zeit, als die Menschen hier mit ihrem Glauben und ihren Geschäften über die Berge zogen – und von Einflüssen, die auf subtile Weise das Leben bis heute prägen, auch wenn manches von offizieller Seite lieber als bloße historische Kulisse betrachtet wird. Doch nicht nur Handelsgüter hinterließen hier ihre Spuren, sondern auch kulturelle Einflüsse und spirituelle Wurzeln, die tief ins kulturelle Herz Yunnans reichen.
Hier, wo die Gebetsmühlen – die sogenannten Mani-Räder – im gleichmäßigen Takt der Ewigkeit drehen, hallt das Mantra „Om Mani Padme Hum“ wider, eine Bitte um Mitgefühl und Erleuchtung, die im tibetischen Buddhismus tief verwurzelt ist. Jede Umdrehung dieser Trommeln wird als ein Gebet für alle Wesen verstanden, eine leise Geste des Mitgefühls, die durch die Hände der Pilger weitergetragen wird. In diesen goldglänzenden Klöstern, die das Leben auf meditative Weise verlangsamen, lebt der tibetische Buddhismus als eine Erinnerung an eine Zeit fort, die niemals ganz vergeht und die Seele der Menschen und des Landes darstellt.
Bis November 2025 können Reisende noch ohne Visum nach China einreisen – eine Gelegenheit, die die Songtsam-Hotelgruppe aktiv nutzt, um europäische Touristen – und Journalisten –einzuladen und ihnen die spirituelle und kulturelle Tiefe ihrer Heimat näherzubringen. Mit ihren sorgfältig in die Landschaft eingebetteten Hotels möchte die Gruppe nicht nur von der Schönheit Yunnans erzählen, sondern auch das Verständnis für den tibetischen Buddhismus fördern und den unerleuchteten Besuchern des Westens eine neue Perspektive eröffnen.
Die Tee-Pferde-Straße verbindet Tradition und Moderne
Der tibetische Buddhismus hat seine Wurzeln tatsächlich im Buddhismus, der aus Indien nach China und Tibet gelangte. Der sogenannte „Lotus-Buddha“, auch bekannt als Padmasambhava oder Guru Rinpoche, gilt als der Begründer des tibetischen Buddhismus. Im 8. Jahrhundert reiste er von Indien nach Tibet, wo er die buddhistischen Lehren verbreitete und sie an die lokalen Traditionen und Glaubensvorstellungen anpasste. Dieser „Vater“ des tibetischen Buddhismus brachte nicht nur religiöse Texte, sondern auch Rituale und Praktiken mit, die sich tief in die spirituelle Kultur der Region einprägten.
Die Tee-Pferde-Straße spielte bei der Verbreitung dieser Lehren eine wichtige Rolle. Schon im 7. Jahrhundert, als buddhistische Mönche und Gelehrte die Region bereisten, nutzten sie diesen Handelsweg, der sich durch die beeindruckenden Berglandschaften zog, um Lehren und Schriften zu verbreiten. Über diese Route fanden nicht nur Tee und Salz ihren Weg, sondern auch die Lehren Padmasambhavas, die das tibetische Plateau und das heutige Yunnan prägten.
So fand der Buddhismus, der aus Indien nach Tibet gelangt war, auf der Tee-Pferde-Straße seinen Weg in das südwestliche China und wurde zu einem wesentlichen Bestandteil des kulturellen und spirituellen Lebens. Der Glaube, der einst über Berge und Täler getragen wurde, verband Menschen entlang dieser Route irgendwo im Nirgendwo und ließ Yunnan zu einer Region werden, in der tibetischer Buddhismus bis heute lebendig ist.
Professor Chen Baoya, ein früherer Linguist an der Yunnan-Universität, beschreibt die Bedeutung dieser alten Handelsroute: „Die Tee-Pferde-Straße hat die Region nachhaltig geprägt. Sie brachte nicht nur wirtschaftlichen Wohlstand, sondern war eine Brücke zwischen den Kulturen und Religionen, die das tibetische Erbe in Yunnan verankert haben.“ Heute, Jahrhunderte später, pilgern Besucher auf diesen alten Pfaden, um die Landschaft und die kulturellen Spuren dieser faszinierenden Region zu erleben.
Songtsam: Lodges zwischen den Welten inmitten des Himalaya
Songtsam ist keine gewöhnliche Hotelkette. Sie ist das Lebenswerk des heute 60-jährigen Baima Duoji, der hier in Yunnan eine Reihe von Rückzugsorten geschaffen hat, in denen westlicher Komfort und die spirituelle Essenz der Yunnan-Region harmonisch zusammenkommen. Man spürt die Ideen des Visionärs in jedem Detail – eine leise Einladung an die Gäste, die Seele Yunnans zu entdecken, ohne dass die Tiefe der tibetischen Kultur in ihrer Authentizität verloren geht. Das Ziel ist es, dass man nicht nur dort war, sondern ein Teil der tibetischen Seele in die eigene übergeht – ganz im Sinne des Mantras „Om Mani Padme Hum“, das besagt, wie der Schatz des Lotus in uns erblühen und uns mit der tibetischen Seele verbinden kann.
Mittlerweile ist das Songtsam-Portfolio auf 18 Lodges gewachsen, darunter auch Standorte im tibetischen Hochland, die bis auf 4.000 Meter Höhe reichen. Das Flaggschiff in Lhasa thront im Herzen der tibetischen Hauptstadt und verkörpert das Zentrum des Songtsam-Geistes. Eine weitere Lodge-Eröffnung in Nepal steht bereits bevor und erweitert das Netzwerk von Rückzugsorten über die Grenzen Chinas hinaus – entlang der alten Handelswege und kulturellen Wurzeln, die Tibet und Nepal seit Jahrhunderten verbinden.
Von Lijiang bis Shangri-La: Eine Reise in die spirituelle Seele Yunnans
Die Reise mit Songtsam beginnt für Gäste, die eine siebentägige Pauschalreise (ab ca. 6000 USD) buchen, zum Beispiel in Lijiang, einer Stadt, deren alte Kopfsteinpflasterstraßen und charmante chinesische Holzhäuschen die Geschichte der Naxi-Kultur und den Einfluss des tibetischen Buddhismus widerspiegeln.
Der Aufenthalt in der Songtsam Lodge Lijiang, einem luxuriösen Refugium im ruhigen Vorort der Stadt, bietet nicht nur die Möglichkeit, sich bei einer geführten Klangschalen-Meditation oder im La Mer Spa zu entspannen, sondern auch, die Spiritualität der Region zu erkunden. Ein Besuch im Wenfeng-Tempel, einem der fünf großen Tempel Lijiangs, lässt die Gäste in die mystische Welt des Buddhismus eintauchen.
Von dort führt die Reise weiter durch das dramatische Gelände der Tigersprung-Schlucht – eine der spektakulärsten Schluchten der Welt. Eine Wanderung ist hier weit mehr ist als eine sportliche Herausforderung: sie ist eine Einladung, die erhabene Stille der Region auf sich wirken zu lassen, bevor sie schließlich die intime Lodge Benzilan erreichen, die für ihre ruhige Lage und ihre authentische tibetische Gastfreundschaft geschätzt wird.
Die spirituelle Lebensweise der Mönche ist eine stetig sprudelnde Lernquelle für westliche Reisende
Für die Mönche der Region ist Meditation nicht bloß ein Ritual, sondern eine gelebte Praxis, um Achtsamkeit und eine innere Ruhe zu entwickeln, die westliche Reisende oft als Kontrast zu ihrem hektischen Alltag empfinden. Die tibetische Meditation, die die Mönche in den frühen Morgenstunden oder in abgeschiedenen Bergen ausüben, konzentriert sich auf Techniken wie die „Shamatha“-Meditation, die eine beruhigende Klarheit schafft, und „Tonglen“, eine Praxis des Mitgefühls. Diese Meditationen lehren sie, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und innere Ruhe zu finden – eine Perspektive, die in der Geschäftswelt des Westens oft abhandenkommt.
Die Mönche von Yunnan leben in einer scheinbar einfachen Routine, die aus täglichen Ritualen und körperlicher Arbeit in der Natur besteht. Doch genau in dieser Einfachheit finden sie eine tiefe Zufriedenheit und Gelassenheit, die nicht an materiellen Besitz oder äußerlichen Erfolg gebunden ist. Reisende, die die tibetische Lebensweise während ihrer Reise kennenlernen, nehmen oft eine neue Sichtweise mit: Das eigene Leben bewusster zu führen und die scheinbar kleinen Dinge zu schätzen, die oft den Weg zur echten Erfüllung öffnen.
Shangri-La: Vom buddhistischen Paradies zu Hiltons Romanwelt
Im letzten Abschnitt der Reise führt die Tee-Pferde-Straße nach Shangri-La, einem Ort, der in den letzten Jahrzehnten zu einem Symbol der tibetischen Kultur in China geworden ist. Interessanterweise existierte der Name „Shangri-La“ ursprünglich nicht; er wurde erst nach der Veröffentlichung von James Hiltons Roman Lost Horizon im Jahr 1933 populär. In diesem fiktiven Werk beschreibt Hilton Shangri-La als „ein Ort des Friedens und der Entrücktheit“, der sowohl äußerlich als auch innerlich Harmonie und Gelassenheit verkörpert – den Himmel also, oder auch: den verlorenen Horizont.
Den Himmel werden die Gäste hier (noch) nicht erreichen, aber sie kommen ihm ganz nah: Das Songzanlin-Kloster, das größte tibetisch-buddhistische Kloster in der Provinz und oft ‚Kleiner Potala-Palast‘ genannt, beeindruckt mit seiner erhabenen Architektur und einer Wirkung, die wahrlich himmlisch ist. Der tibetische Buddhismus ist hier tief verwurzelt, und die Gäste haben die einzigartige Gelegenheit, die spirituelle Hingabe der Mönche und die beeindruckenden Details des Klosters zu erleben.
Nach dem Klosterbesuch können die Reisenden im Shangri-La Linka Experience Center der Lodge mehr über Thangka-Malerei – eine traditionelle tibetische Kunstform – erfahren und selbst ein Thangka unter Anleitung malen. Diese Aktivitäten fördern das Verständnis und die Wertschätzung für die tibetisch-buddhistische Kultur, die den Alltag der Einheimischen prägt und tief in den Traditionen der Region verankert ist.
Der Beitrag des Tourismus zur Erhaltung und Entwicklung der Region
Die kulturelle und spirituelle Anziehungskraft Yunnans hat den Tourismus zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor gemacht. Studien zeigen, dass der Tourismus in der Region jährlich Millionen von Besuchern anzieht und etwa 9 % zum BIP der Region beiträgt. Interessanterweise kommen derzeit etwa 85 % der Touristen aus China selbst. Songtsam hingegen bemüht sich aktiv, mehr europäische und amerikanische Reisende in die Region zu locken, um die internationale Präsenz und kulturelle Vielfalt zu erhöhen. Diese Bemühungen schaffen nicht nur Arbeitsplätze, sondern finanzieren auch den Erhalt der religiösen Stätten und tragen zur Förderung des tibetischen Erbes bei. „Der Tourismus ermöglicht es uns, das kulturelle Erbe der Region zu bewahren und gleichzeitig wirtschaftliche Stabilität zu schaffen,“ erklärt Dr. Wang Mei, eine Expertin für Tourismuswirtschaft an der Universität Yunnan.
Songtsam, als eine der führenden Hotelketten der Region, trägt aktiv zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus bei, indem sie eng mit den lokalen Gemeinschaften zusammenarbeitet. Die Hotels sind bewusst darauf ausgelegt, die tibetische Kultur und Architektur zu bewahren, während sie den Gästen eine Verbindung zur Spiritualität der Region ermöglichen. So bleiben die Touristen nicht nur Konsumenten der Kultur, sondern werden zu Teilnehmern einer Reise, die Respekt und Verständnis für das tibetische Erbe Yunnans weckt.
Ein Ort der Ruhe und Einkehr: Die spirituelle Kraft der Region
Der tibetische Buddhismus hat in Yunnan nicht nur religiöse Bedeutung, sondern ist eine lebendige Kraft, die den Alltag vieler Menschen prägt. In den Gebetsmühlen, die sich unermüdlich drehen, in den Mönchen, die in den Klöstern meditieren, und in den uralten Pfaden der Tee-Pferde-Straße, die das spirituelle Erbe der Region verkörpern, liegt ein tiefer, beständiger Rhythmus. Es ist ein Rhythmus, den die Gäste auf ihrer Reise durch Yunnan selbst erfahren können – eine Gelegenheit, sich mit einer Welt zu verbinden, in der Spiritualität und Kultur in Harmonie koexistieren.
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