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FrontRowSociety hat ein exklusives Interview mit Christian Goller geführt. Im 5 Sterne Hotel Santre dolomythic home ist Christian Goller als Direktor tätig und leitet hier die Geschicke des Unternehmens.

Interview mit Christian Goller, Direktor im Santre dolomythic home

Das Santre gehört zu den besonderen Juwelender Spitzenhotellerie in Südtirol
Das Santre gehört zu den besonderen Juwelen der Spitzenhotellerie in Südtirol / @ Redaktion FrontRowSociety.net

Andreas Conrad: Aus welchem Antrieb heraus haben Sie sich für die Hotellerie entschieden?

Christian Goller: Vor der Eröffnung des Santre dolomythic home am 01.05.22 haben meine Eltern Sigi und Albin vorher 30 Jahre lang den Gasserhof in St. Andrä bei Brixen geführt. Meine zwei Brüder und ich waren viel im Hotel, sind es gewohnt immer Gäste um uns zu haben. Als wir etwas größer waren haben wir uns dann entschieden, die Hotelfachschule Kaiserhof in Meran zu besuchen und haben damals immer im Gasserhof mitgearbeitet. Mein Vater Albin hatte schon seit längerer Zeit im Kopf später mal ein Hotel für seine drei Jungs zu bauen, auch den Baugrund dafür hat er bereits vor vielen Jahren gekauft. In Corona Zeit begannen wir mit dem Bau des Santre dolomythic home und als die Maskenpflicht in Italien gefallen ist, konnten wir das Hotel eröffnen. Ich wollte immer mal selbst ein Hotel führen und Verantwortung übernehmen.

Andreas Conrad: Welche Stationen bzw. Persönlichkeiten waren besonders prägend für Ihren Werdegang?

Christian Goller: Meine Eltern waren und sind immer ein großes Vorbild für mich. Sie waren immer sehr fleißig und haben viel gearbeitet. Meine Mutter hatte uns drei Jungs und hat zudem noch sehr viel im Hotel gearbeitet. Durch Ihren Fleiß konnten sie viel erreichen und haben uns die Möglichkeit gegeben, ein Hotel zu bauen. Auch die Geburt meiner Tochter Ella vor 2 Jahren war ein sehr prägendes Ereignis für mich ,das mein Leben im positiven Sinne stark verändert hat.

Christian Goller, Direktor im Santre dolomythic home: Meine Eltern sind ein Vorbild für mich
Christian Goller, Direktor im Santre dolomythic home: Meine Eltern sind ein Vorbild für mich / © Foto: Santre dolomythic home

Andreas Conrad: Wie können Sie Ihre derzeitigen Aufgaben definieren bzw. beschreiben?

Christian Goller: Ich Christian bin in meiner Position als Direktor für die Leitung des Hotels zuständig. Ich achte stets darauf, dass unsere gesetzten Unternehmensziele erreicht werden und bin im ständigen Austausch mit meinem Finanzberater. Ich kümmere mich um die Unternehmensstrategie und deren Umsetzung, überwache die Zahlen und lege die Preise fest. Ich kümmere mich um die Mitarbeiter und das gesamte Personalmanagement, damit sich unsere Mitarbeiter bei uns im Santre wohlfühlen und lange bei uns bleiben. Ich stelle sicher, dass alle Sicherheitsstandards und gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden, um die Sicherheit der Gäste und Mitarbeiter zu gewähren. Wichtige Entscheidungen treffe ich oft gemeinsam mit meinen Brüdern. Ich arbeite mehr im Hintergrund und habe weniger Kontakt zu den Gästen.

Andreas Conrad: Welche Visionen bzw. Ambitionen haben Sie für Ihre persönliche Zukunft?

Christian Goller: Wir im Santre möchten eines der besten Hotels im Alpenraum werden. Auch das Thema Nachhaltigkeit und Mitarbeiter spielt für mich eine bedeutende Rolle. Wir versuchen das Hotel so nachhaltig wie möglich zu führen. Unsere Mitarbeiter liegen uns sehr am Herzen. Wir als Familie Goller geben jeden Tag unser Bestes, dass sich unsere Mitarbeiter bei uns wohlfühlen und bei uns bleiben. Und natürlich das Thema Familie. Meine Frau und meine Tochter Ella stehen bei mir an vorderster Stelle. Ansonsten plane ich zur Zeit noch unser neues Eigenheim in der Nähe des Hotels.

Andreas Conrad: Was macht Ihr Haus zu einem besonderen Reiseziel?

Christian Goller: Die Lage: viel Sonne und eine super Aussicht auf die Eisacktaler Bergwelt und die Stadt Brixen. Die Nähe zum Wander- und Skigebiet Plose (2km entfernt).
Bei uns im Santre herrscht eine lockere, familiäre Atmosphäre. Wir haben fast ausschließlich einheimisches Personal das sich täglich mit vollem Einsatz und Freude an der Arbeit um die Gäste kümmert. Das Santre wurde am 01.05.22 komplett neu erbaut, somit ist die gesamte Hoteleinrichtung neu, modern, aber dennoch gemütlich und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Die Stadt Brixen eignet sich super zum shoppen, die Nähe zu den Bergen eignet sich super zum Wandern, Biken usw.

Aus jedem Blickwinkel wechselt das Santre sein Antlitz
Aus jedem Blickwinkel wechselt das Santre sein Antlitz / @ Redaktion FrontRowSociety.net

Andreas Conrad: Für welche Zielgruppe ist Ihr Betrieb konzipiert?

Christian Goller: Wir sind vor allem auf Paare und weniger auf Familien ausgerichtet. Unsere Gäste kommen vor allem aus dem DACH Raum, wir haben aber auch viele internationale Gäste. Wir haben junge Gäste, Durschnittsalter um die 40 Jahre.
Wir sind interessant für aktive Gäste und Gäste die Genuss (gutes Essen und guten Wein) lieben. Haben auch viele Wellnessgäste bei uns im Hause, da wir einen tollen Wellnessbereich haben.

Andreas Conrad: Können Sie ein Alleinstellungsmerkmal bezüglich Ihres Hauses definieren?

Christian Goller: Die Lage des Santre dolomythic home ist einzigartig, wir haben eine super Aussicht auf die Stadt Brixen und die Eisacktaler Bergwelt. Wir liegen nur 2km entfernt vom Ski- und Wandergebiet Plose, das sich sehr gut zum Wandern und Skifahren eignet.

Andreas Conrad: Welches kulinarisches Konzept verfolgen Sie im Besonderen?

Christian Goller: Tradition meets Innovation. Unser Küchenteam zaubert täglich einen Mix aus alpiner Würze und mediterraner Vielfalt. Neben dem Fisch- und Fleischmenü haben wir täglich ein veganes Menü und ein Menü mit typischen Gerichten aus Südtirol zur Auswahl für unsere Gäste.

Andreas Conrad: Welche Rolle spielt das Thema Wein bei Ihnen?

Christian Goller: Das Thema Wein spielt bei uns eine sehr große Rolle. wir haben eine Weinkarte mit 700 Etiketten. Zudem finden bei uns 2x wöchentlich Weinverkostungen statt, die Hausherr Andreas Goller oder unser Sommelier Hannes macht. Mein Bruder Andreas ist Weinliebhaber und Sommelier. In den Sommermonaten besichtigen wir gemeinsam mit unseren Gästen Kellereien in der Umgebung. Die Gäste haben zudem die Möglichkeit Weine bei uns im Hotel zu kaufen und mit nach Hause zu nehmen.

Schroff ragt der Felsen aus Brixener Quarzphyllit in den Weinkeller
Schroff ragt der Felsen aus Brixener Quarzphyllit in den Weinkeller / @ Redaktion FrontRowSociety.net

Andreas Conrad: Auf welche speziellen Spa-Treatments können sich Gäste bei Ihnen freuen?

Christian Goller: Unsere Signature Treatments sind spezielle Körperbehandlungen, die es nur bei uns im Santre gibt. Sie wurden von unserer Spa-Leiterin Melanie kreiert. Bei diesen Behandlungen arbeiten die Spa Mitarbeiterinnen mit Räucherungen und speziellen Heilsteinen, die eine besondere Wirkung auf den Menschen haben. Auch die Zirbenmassage mit Elementen aus Zirbenholz und Zirbenöl kommt sehr gut bei unseren Gästen an und ist eine besonders stressreduzierende Massage.

Andreas Conrad: Was schätzen Sie an Ihren Mitarbeitern besonders?

Christian Goller: An meinen Mitarbeitern schätze ich besonders:

  • ihren Fleiß
  • ihren Einsatz
  • ihren netten Umgang mit den Gästen
  • ihren korrekten Umgang mit den Arbeitskollegen
  • Das freundschaftliche Verhältnis, das ich zu ihnen habe. Ich treffe mich mit einigen Mitarbeitern auch außerhalb der Arbeit
  • Wir können zusammen lachen und Spaß haben
  • Iihre Ideen und Meinungen

Andreas Conrad: Welche Sprachen werden in Ihrem Betrieb gesprochen?

Christian Goller: Die meisten Mitarbeiter sprechen Deutsch, Italienisch und Englisch. Da wir in Südtirol zweisprachig aufwachsen, ergibt sich bei uns automatisch eine Sprachenvielfalt. Gewisse Mitarbeiter sprechen zu Hause Italienisch, andere Deutsch.
Da wir viele internationale Gäste haben, ist auch bei uns die englische Sprache sehr wichtig und es ist von Vorteil, wenn jeder Mitarbeiter Englisch spricht oder zumindest Grundkenntnisse in Englisch hat. Auch untereinander sprechen die Mitarbeiter oft einen Mix aus Deutsch, Italienisch und Englisch.

In dem vor einem Jahr eröffneten Design-Hotel Santre wird das Wort
In dem vor einem Jahr eröffneten Design-Hotel Santre wird das Wort „Entschleunigung“ neu definiert / @ Redaktion FrontRowSociety.net

Andreas Conrad: Gibt es spezielle Nachhaltigkeitsstrategien auf die Sie hinweisen möchten?

Christian Goller: Wir legen viel Wert auf Nachhaltigkeit und haben vor Kurzem das GSTC Nachhaltigkeitszertifikat erhalten. Gerne anbei eine Aufzählung der Wichtigsten:

  • Regionale, einheimische Lieferanten
  • eine nachhaltige Energieversorgung mit Led Lampen
  • 100% Ökostrom von den Stadtwerken in Brixen
  • ECO Label zertifizierte Reinigungs- und Waschmittel
  • plastikfreie Körperpflegeprodukte in den Zimmern von der Südtiroler Firma Vitalis Dr. Joseph
  • Naturbadeteich ohne Chlorzusätze
  • Einige Bienenstöcke mit denen wir Honig für die Gäste als Abschiedsgeschenk produzieren
  • zwei Elektro Busse für den Transport der Gäste
  • 10 E-Auto Ladestationen für die Gäste
  • finanzielle Unterstützung (Spenden) von lokalen Vereinen und Organisationen
  • Wir haben ein spezielles System den CO2 Fußabdruck zu messen

Andreas Conrad: Welche Maßnahmen den Umweltschutz betreffend sind für die Zukunft geplant?

Christian Goller: Da wir erst seit zwei Jahren geöffnet sind, haben wir unseren Betrieb bereits so nachhaltig als möglich geplant und gebaut. Das Thema Nachhaltigkeit liegt uns sehr am Herzen. Wir möchten unsere Mitarbeiter noch mehr dahingehend erziehen. Ordentliche Mülltrennung und die Einsparung von Licht und Heizung in den Mitarbeiterzimmern sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Auch die Gäste möchten wir in Zukunft noch mehr auf das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren. Mit unseren Lieferanten sind wir ständig in Kontakt, damit auch sie in Zukunft zum Beispiel gewisse Lebensmittel weniger oder nachhaltiger verpacken. Nur wenn wir als Gastgeber, unsere Mitarbeiter, unsere Lieferanten und unsere Gäste mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen, wird es uns in Zukunft immer besser gelingen, ein nachhaltiges Hotel zu führen.

Der Ausblick vom Whirlpool der Adults-Only-Area ist schon bezaubernd
Der Ausblick vom Whirlpool der Adults-Only-Area ist schon bezaubernd / @ Redaktion FrontRowSociety.net

Andreas Conrad: Wären Sie Gast in Ihrem Haus, was würden Sie auf keinen Fall versäumen wollen?

Christian Goller: Die Wanderungen mit Experience Aktivguide Alexander, vor allem die Sonnenaufgangswanderung. Das leckere Abendessen im schönen Restaurant mit spektakulärer Aussicht. Eine Nacht in einer san.ray Suite mit eigener Sauna und Whirlpool. In den Sommermonaten mit einem Gläschen Wein auf der Sonnenterrasse zu sitzen und die Ruhe und Sonne zu genießen.

Andreas Conrad: Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Betrieb und aus welchem Grund?

Christian Goller: Die Sonnenterrasse im 5. Stock bei der Bar. Ich genieße dort die Ruhe und die tolle Aussicht und lasse mir gerne von meinen Mitarbeitern einen leckeren Drink servieren. in den Sommermonaten haben wir hier im Santre bis 21.00 Uhr Sonne, das genieße ich sehr.

Im Restaurant schwebt man über dem Eisacktal
Im Restaurant schwebt man über dem Eisacktal / @ Redaktion FrontRowSociety.net

Andreas Conrad: Was würden Sie jungen Menschen mit auf den Weg geben, die einen Beruf in der Hotellerie anstreben?

Christian Goller: Schaut euch einige gute Betriebe an wo ihr viel lernen könnt, seid ehrgeizig und habt Lust zum Arbeiten, das wird euch weiterbringen. Ich kann jedem empfehlen auch mal im Ausland in einem renommierten Hotel zu arbeiten um dort Erfahrungen und Sprachkenntnisse zu sammeln. Habt Spaß an der Arbeit und zeigt Einsatz. Legt Ziele für euch fest, die ihr erreichen möchtet. Gönnt euch immer wieder auch mal eine Auszeit, um eure Gedanken frei zu bekommen und dann mit neuer Motivation und neuen Ideen in die Arbeit zurückzukehren.

Andreas Conrad, Herausgeber des Magazins FrontRowSociety ist Advokat von Prevented Ocean Plastic

FrontRowSociety-Redakteur Andreas Conrad führte das Interview mit Christian Goller im Februar 2024.

Santre dolomythic home
Dorfstrasse 19, St. Andrä
39042 Brixen
Italien

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