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Wie einst die Wikinger ist das Expeditionskreuzfahrtschiff Le Bellot von Europa aus über den Atlantik unterwegs nach Kanada.

Nach dem Start der Reise auf Island, der Insel aus Feuer und Eis und einem kurzen Zwischenstopp an der Südküste von Grönland, ist das luxuriöse Schiff nach zwei weiteren Tagen an der kanadischen Küste angekommen, um die Entdeckungsreise fortzusetzen. Nach den vielen Stunden, in denen nur Wasser in Sichtweite war, sind die grünen Küsten von L‘ Anse aux Meadows eine willkommene Abwechslung.

Das Leben und der Arbeitsalltag der Wikinger werden im Wikinger-Museum Norstead authentisch dargestellt
Das Leben und der Arbeitsalltag der Wikinger werden im Wikinger-Museum Norstead authentisch dargestellt / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Die Route der Wikinger

Bei günstigem Wind und Wetter brauchten die Wikinger von Grönland aus 15 Tage, um die kanadische Insel L‘ Anse aux Meadows zu erreichen, bei schlechtem Wetter einen ganzen Sommer. Damals kamen die Wikinger mit ihren flachen Booten aus Grönland, um Holz zu schlagen und errichteten auf der Insel im 10. oder 11. Jahrhundert ihren einzigen nachgewiesenen Siedlungsort auf dem amerikanischen Kontinent. Vom Schiff aus erreichen wir das nachgebaute Wikingerdorf Norstead.

Die Wikinger-Kirche im Museumsdorf ist wie in der damaligen Zeit üblich mit dichter Grasnarbe bewachsen 
Die Wikinger-Kirche im Museumsdorf ist wie in der damaligen Zeit üblich mit dichter Grasnarbe bewachsen  / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

In dem liegt nicht nur ein Nachbau eines Wikinger-Schiffs, sondern auch ein Museumsdorf, in dem man erfährt, wie damals geschmiedet wurde, wie man eine Axt wirft und wie die Wikinger damals gelebt haben. Sehenswert sind auch die nachgebauten, von Gras überwachsenen Wikingerhäuser. Als Wikinger verkleidete Darsteller, die sich hervorragend mit der damaligen Zeit auskennen, sind gefragte Ansprechpartner für alle Museumsbesucher, die mehr über das Leben der Wikinger erfahren möchten.

Impulse im Vortragssaal der Le Bellot

Auf den bequemen Sitzen im Vortragssaal kann man den Vorträgen des Expeditionsteams folgen
Auf den bequemen Sitzen im Vortragssaal kann man den Vorträgen des Expeditionsteams folgen / © PONANT / Nicolas Matheus

Die Reise der Le Bellot wird von einem Expeditionsteam begleitet, das nicht nur die Zodiacs steuert und die Landausfüge begleitet, sondern auch Vorträge zu verschiedenen interessanten Themen anbieten. Dabei stehen zur Region passende Themen wie Klimazonen, Seevögel, Moose, Wale oder auch das Leben der Wikinger auf dem Programm. Zum Expeditionsteam gehört unter anderem Professor Moshe Agami, der einst den botanischen Garten der Universität von Tel Aviv geleitet hat. Er ist ein gefragter und interessanter Gesprächspartner, der sein Wissen und seine Begeisterung für die Natur auch bei den Landgängen mit den Gästen teilt.

Im milden Klima des Golfstroms

Am nächsten Tag erreichen wir mit der Le Bellot den Hafen von Saint-John’s. Schon bei der Einfahrt in die Bucht könnten wir die bunten Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert sehen, die sich an die steilen Hänge der wilden Küste schmiegen. Mit dem Bus machen wir einen Ausflug zum östlichster Punkt Nordamerikas. Über eine Holztreppe gelangen wir zum ältesten Leuchtturm Neufundlands, der 1835 erbaut wurde und heute ein Museum zur Geschichte des Leuchtturms beherbergt.

Saint-John´s ist für die farbenfrohen Häuser an der Küste bekannt. Bei einem Ausflug kann man die verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der Gegend entdecken
Saint-John´s ist für die farbenfrohen Häuser an der Küste bekannt. Bei einem Ausflug kann man die verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der Gegend entdecken / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Die Felsküste reicht über 70 Meter hoch aus dem Wasser und ermöglicht traumhafte Ausblicke auf das Meer und die Küste. Danach fahren wir weiter zum Signa Hill. Dort steht mit dem Cabot Tower das Wahrzeichen von St. John’s. Der Turm wurde zum 400. Jahrestag der Entdeckung Neufundlands aus rotem Sandstein erbaut. In seiner Nähe empfing der Erfinder Guglielmo Marconi 1901 das erste kabellos über den Atlantik übertragene Signal. Sehenswert ist auch die Innenstadt mit ihren Kirchen und weiteren farbenfrohen viktorianischen Holzhäusern. 

Massagen und Wellness

Mit Blick auf das Meer kann man in der Sauna an Bord der Le Bellot entspannen
Mit Blick auf das Meer kann man in der Sauna an Bord der Le Bellot entspannen / © PONANT / Nicolas Matheus

Bei einer Reise mit mehreren Seetagen ist das Angebot auf dem Schiff besonders wichtig. Auf der Le Bellot beginnt der Tag mit einem sportlichen Programm die Frühaufsteher. Auf der Bühne des boreigenen Theaters werden im Wechsel Gymnastik, Pilates, Abs, Stretching und Yoga angeboten. Wer lieber individuell aktiv ist, kann in den gut ausgestatteten Fitnessraum gehen oder sich im Infinity-Pool erfrischen. Dort bietet Kreuzfahrtdirektorin Elodie gelegentlich Aquagym an. Zu den Wohlfühlorten gehört auch die Sauna, stillvoll gestaltet mit runden Fenstern und im Sinne des internationalen Publikums in Badebekleidung zu besuchen. Natürlich gibt es an Bord der Expeditions-Yacht auch einen Spa, in dem man eine entspannende Massage buchen kann.

Frankreich in Nordamerika

Im Hafen von Saint Pierre sind historische Kanonen und der Leuchtturm zu sehen
Im Hafen von Saint Pierre sind historische Kanonen und der Leuchtturm zu sehen / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Wer glaubt, Europa auf dieser Reise hinter sich gelassen zu haben, wird von Saint Pierre und Miquelon überrascht sein. Die Inseln sind ein französischer Archipel vor der kanadischen Küste, in dem man sogar mit Euro bezahlen kann und die französische Lebensart mit keinen Cafés, knusprigen Croissant und einem ruhigen und entspannten Leben großgeschrieben werden. Auch die Tierwelt ist eindrucksvoll. Rund um die Insel tummeln sich Graurobben, atlantische Papageientaucher und Sturmvögel. Bei einer 90-minütigen Zodiac-Tour kommen wir den Tieren besonders nah. Publikumsliebling sind die Papageientaucher, die, den Schnabel voller kleiner Fische, immer wieder ins Wasser eintauchen und dann zu ihren Nestern zurückfliegen.

Am Wegesrand wachsen fleischfressende Pflanzen. Die Experten aus dem Expeditionsteam kennen sich mit den verschiedenen Arten aus und erklären diese gerne
Am Wegesrand wachsen fleischfressende Pflanzen. Die Experten aus dem Expeditionsteam kennen sich mit den verschiedenen Arten aus und erklären diese gerne / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Als Ausflug gibt es auf Saint Pierre die Wanderung Anse-à-Henry. Wir wandern durch eine felsige Landschaft, die während der Eiszeit von Gletschern geschliffen wurde. Wer genau hinschaut, entdeckt am Wegesrand verschiedene fleischfressende Pflanzen. Daneben wachsen Beeren und Blätter, aus denen die Einheimischen Tee machen. Danach bleibt noch Zeit für einen individuellen Besuch des Stadtzentrums. Im kleinen Hafen sind historische Kanonen und ein Leuchtturm zu sehen. Da ein Shuttle-Bus das Stadtzentrum mit dem Liegeplatz der Le Bellot verbindet, kann man Saint Pierre auch gut in Eigenregie entdecken, bevor die Kreuzfahrt weiter geht durch den Sankt-Lorenz-Golf.

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