Wer eine Reise ins Ausland plant, denkt meist an Strände, Sehenswürdigkeiten und kulinarische Highlights – aber selten an die lokalen Gesetze. Doch genau hier lauert eine unterschätzte Gefahr: Was in Deutschland völlig legal oder harmlos erscheint, kann in anderen Ländern schnell zu Geldstrafen, Festnahmen oder sogar Gefängnisstrafen führen.
Besonders Touristen unterschätzen oft kulturelle Unterschiede, moralische Normen und gesetzliche Regelungen, die je nach Land drastisch abweichen können. Ob es um das Kauen von Kaugummi in Singapur, um harmlose Zärtlichkeiten in Dubai oder um den Besitz einer E-Zigarette in Thailand geht – wer sich nicht informiert, riskiert mehr als nur einen unangenehmen Moment. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche scheinbar alltäglichen Dinge in beliebten Reiseländern streng verboten sind, was dir dort als Tourist tatsächlich drohen kann – und wie du dich vor bösen Überraschungen schützt.

Singapur – Sauberkeit mit harter Hand
Singapur gilt als eines der saubersten Länder der Welt – und das nicht ohne Grund. Dinge wie Kaugummi kauen, auf die Straße spucken oder achtlos Müll wegwerfen sind dort strengstens untersagt. Während man in Deutschland zwar zum Mülltrennen ermutigt wird, aber ein achtlos weggeworfenes Bonbonpapier meist keine Konsequenzen hat, kann in Singapur schon ein kleiner Verstoß ein teures Bußgeld nach sich ziehen. Wer wiederholt gegen die Regeln verstößt, kann sogar zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt werden – in voller Öffentlichkeit mit auffälliger Weste. Besonders bekannt ist auch das Verbot von Kaugummi: Der Verkauf ist streng geregelt, und das achtlose Wegwerfen kann bis zu 1.000 Singapur-Dollar kosten.

Thailand – Respekt vor König und Gesetz
Thailand ist ein beliebtes Reiseziel – aber dort gelten teils sehr strenge Gesetze, die Touristen schnell in ernsthafte Schwierigkeiten bringen können. Der Besitz und Gebrauch von E-Zigaretten, die in Deutschland vielerorts völlig legal sind, ist in Thailand verboten. Touristen, die beim Dampfen erwischt werden, riskieren hohe Geldstrafen oder sogar Haftstrafen bis zu zehn Jahren. Ebenso heikel ist die sogenannte Majestätsbeleidigung. Kritik am thailändischen Königshaus – sei es in einem Gespräch, durch Social-Media-Posts oder sogar durch das Stehenbleiben bei der Nationalhymne – kann mit Gefängnisstrafen von drei bis fünfzehn Jahren geahndet werden. Das Gesetz gilt für alle – auch für ausländische Besucher.
Vereinigte Arabische Emirate – Konservativ trotz Moderne
Dubai und Abu Dhabi locken mit Luxus, Strand und Wolkenkratzern – doch trotz ihrer modernen Fassade gelten konservative Regeln, besonders für öffentliches Verhalten. Was in Deutschland als harmlose Zärtlichkeit gilt, etwa Händchenhalten oder ein Kuss in der Öffentlichkeit, kann in den VAE bereits als unsittlich gelten. Unverheiratete Paare, die Zärtlichkeiten austauschen, riskieren hohe Geldbußen, Abschiebung oder sogar Haft. Auch Alkoholkonsum ist problematisch: Alkohol darf nur in lizenzierten Bars oder Hotels konsumiert werden, und öffentliche Trunkenheit – selbst wenn man nur zu Fuß unterwegs ist – wird hart bestraft. Eine Nacht im Gefängnis ist nicht ungewöhnlich, besonders bei Wiederholungstätern.
Japan – Tattoos gelten als anstößig
Japan ist für seine Höflichkeit und Ordnung bekannt, doch einige kulturelle Eigenheiten überraschen viele Besucher. Tattoos sind in Japan historisch mit der Yakuza (der organisierten Kriminalität) verbunden, weshalb viele öffentliche Badehäuser, sogenannte Onsen, den Zutritt für Tätowierte verweigern. Auch wenn Tattoos in Deutschland längst gesellschaftlich akzeptiert sind, gelten sie in Japan oft noch als Tabu. Eine sichtbare Tätowierung kann also bedeuten, dass man aus einem Onsen oder sogar einem Fitnessstudio gebeten wird, das Gelände zu verlassen. Zwar drohen keine rechtlichen Strafen, aber sozialer Ausschluss ist häufig.

Iran – Strikte Kleidungsvorschriften und Misstrauen gegenüber Kameras
Im Iran gelten islamische Kleidungsvorschriften auch für Touristinnen. Frauen müssen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen, langärmlige Kleidung anziehen und ihre Figur weitgehend bedecken. Verstöße gegen diese Regelung können mit Geldstrafen, Verhören oder sogar kurzen Haftstrafen geahndet werden. Auch Männer sollten auf dezente Kleidung achten. Besonders heikel ist das Fotografieren: Wer versehentlich staatliche Einrichtungen, Flughäfen, Polizei oder Militär fotografiert, riskiert eine Verhaftung unter dem Verdacht der Spionage. In solchen Fällen kann es zu tagelangen Verhören oder längerer Haft kommen – selbst wenn keine böse Absicht bestand.
Indonesien – Neue Moralgesetze mit Gefahrenpotenzial
In Indonesien, insbesondere auf Bali, gelten kulturell und religiös stark geprägte Verhaltensregeln. Ab 2025 tritt ein neues Strafgesetzbuch in Kraft, das unter anderem außerehelichen Sex unter Strafe stellt. Während dieses Gesetz vor allem für Einheimische gelten soll und nur bei Anzeige durch Familienmitglieder verfolgt wird, könnte es auch Touristen treffen. Für unverheiratete Paare, die gemeinsam ein Hotelzimmer buchen oder öffentlich als Paar auftreten, besteht theoretisch das Risiko einer Anzeige – mit bis zu einem Jahr Haftstrafe. In der Praxis dürfte dies selten durchgesetzt werden, dennoch wird Touristen empfohlen, vorsichtig zu sein.
Malediven – Religion ist reine Privatsache
Die Malediven sind ein Traumziel für viele – mit weißen Stränden, türkisfarbenem Meer und Luxusresorts. Doch außerhalb der Touristeninseln gelten strikte islamische Regeln. Öffentliches Praktizieren anderer Religionen ist verboten, auch das Mitbringen von Bibeln oder das Abhalten religiöser Zeremonien kann zu Problemen führen. Besonders heikel ist es, wenn der Eindruck erweckt wird, man wolle missionieren – das kann zur sofortigen Ausweisung oder sogar zu Haftstrafen führen. Auch Alkohol ist außerhalb der Resorts strikt untersagt.

Saudi-Arabien – Nulltoleranz bei Alkohol
Saudi-Arabien hat in den letzten Jahren Reformen eingeführt, bleibt jedoch in vielen Bereichen extrem konservativ. Der Besitz, Konsum oder Import von Alkohol ist komplett verboten – auch für Touristen. Wer Alkohol im Gepäck mitführt oder betrunken aufgegriffen wird, riskiert harte Strafen: Diese reichen von langen Haftstrafen über Geldbußen bis hin zur Auspeitschung. Auch auf Social Media sollte man vorsichtig sein: Kritik an Religion oder der Regierung wird streng verfolgt.
Malaysia – Drogen können tödlich enden
Malaysia geht mit äußerster Härte gegen Drogenbesitz vor. Selbst kleine Mengen Cannabis, das in einigen Ländern mittlerweile legal ist, können dort den Verdacht auf Drogenhandel auslösen. Touristen, die mit Drogen erwischt werden, droht im schlimmsten Fall die Todesstrafe – ein Urteil, das nicht selten tatsächlich vollstreckt wird. Auch wer versehentlich Produkte mit THC oder CBD-Ölen mitführt, etwa aus medizinischen Gründen, sollte äußerst vorsichtig sein.
Ägypten – Drohnen als Sicherheitsrisiko
In Ägypten sind Drohnen ohne ausdrückliche Genehmigung verboten. Während es in Deutschland bestimmte Auflagen gibt, um eine Drohne legal fliegen zu dürfen, sieht Ägypten darin ein potenzielles Sicherheitsrisiko. Wer eine Drohne ins Land einführt oder damit fliegt – selbst zu touristischen Zwecken – riskiert nicht nur die Beschlagnahmung, sondern auch eine Strafanzeige. In Extremfällen drohen Haftstrafen unter Spionageverdacht.
Neuseeland – Biosecurity sehr ernst genommen
Neuseeland schützt seine einzigartige Natur mit strengen Einfuhrgesetzen. Lebensmittel, Pflanzen, Samen oder sogar schmutzige Wanderschuhe müssen bei der Einreise deklariert werden. Was in Deutschland völlig unproblematisch wäre – ein Apfel im Gepäck oder ein belegtes Brötchen – kann in Neuseeland zu einer hohen Geldstrafe führen. Wer wissentlich etwas verschweigt, riskiert bis zu 100.000 NZ-Dollar Strafe oder sogar Haft. Die Behörden kontrollieren rigoros, und Unehrlichkeit wird nicht toleriert.
Reisen ins Ausland: Warum Kenntnis lokaler Gesetze wichtig ist
Wer ins Ausland reist, sollte sich über lokale Gesetze informieren, um Missverständnisse oder rechtliche Probleme zu vermeiden. Was zu Hause erlaubt ist, kann anderswo verboten sein. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe – wer vorbereitet ist, reist sicherer, respektiert die Kultur und vermeidet unangenehme Überraschungen.




























































