Der Fiat 600 HY La Prima repräsentiert den Einstieg in die Mild‑Hybrid‑Technologie (48 V) bei Fiat und zielt auf Käufer, die sich eine sparsamere Alternative zum reinen Verbrenner wünschen – ohne die hohe Differenz zur Elektroversion.
Ausgestattet mit einem 1,2‑Liter‑Dreizylinder‑Ottomotor (74 kW/100 PS) und einem 21 kW‑Startergenerator kombiniert er elektrische Unterstützung mit klassischem Verbrennungsmotor. Das System wird von Fiat als „Mild-Hybrid“ bezeichnet und ermöglicht elektrisches Fahren beim Anfahren, Rangieren und im Schubbetrieb. Die Topversion „La Prima“ erhält zusätzlich eine komfortbetonte Ausstattung inklusive Navigation, Sitzmassage und adaptivem Tempomat.

Design und Innenraum des Fiat 600 HY La Prima
Optisch lehnt sich der Innenraum stark an den Fiat 500 an und wirkt modern‑retro. Das Cockpit ist sauber strukturiert, mit einem 7‑Zoll‑TFT‑Kombiinstrument und einem zentralen 10,25‑Zoll‑Touchscreen samt Navigation im La Prima. Haptische Bedienelemente für Klima und Lautstärke sind großzügig dimensioniert und intuitiv bedienbar – eine wohltuende Abkehr vom reinen Touchscreen‑Trend.


Das La‑Prima‑Interieur wird durch elfenbeinfarbene Kunstleder‑Akzente, Ambientebeleuchtung und Sitzbezüge in Elfenbein‑Optik aufgewertet. Trotz überwiegend verbauter Hartkunststoffe wirkt das Raumgefühl wertig, in der Preisklasse jedoch angemessen.

Bedienung & Handhabung
Die Kombination aus haptischen Schaltern und Touch‑Display sorgt für eine intuitive Bedienung ohne Einarbeitung. Das Doppelkupplungsgetriebe (eDCT) schaltet schnell und unauffällig, auch wenn gelegentlich leichte Verzögerungen beim spontanen Leistungsabruf spürbar sind. Die Getriebewahltasten in der Mittelkonsole schaffen Platz im Tunnel und fügen sich harmonisch ins Interieur ein.


Assistenzsysteme wie adaptiver Tempomat, Toter-Winkel-Warner, Rückfahrkamera und sensorgesteuerte Heckklappe sind im La Prima serienmäßig – ein modernes Paket, das Komfort und Sicherheit integriert.
Fahrgefühl des Fiat 600 HY La Prima
Die Testfahrt führte durch die Champagne, inklusive steiler Weinberge – eine ideale Möglichkeit, Balance zwischen Effizienz und Fahrdynamik zu erproben. Der Mild-Hybrid‑Antrieb liefert beim Anfahren und im unteren Drehzahlbereich spürbare Unterstützung und sorgt für einen sanften Einstieg in den Vortrieb. So bleibt der charakteristisch kernige Klang des Dreizylinders dezent – solange das Gaspedal nicht kräftig durchgetreten wird. In solchen Momenten unterstützt der Elektromotor, was den Vortrieb unangenehm schnell wirken lässt – allerdings ohne sportliche Ambitionen.


Das Fahrwerk zeigt sich souverän: Es absorbiert Unebenheiten souverän und vermittelt trotz gelegentlicher Straffheit ein sicheres Fahrgefühl. In engen Kehren bewirkt das relativ geringe Gewicht gegenüber dem vollelektrischen Bruder ein agileres Handling – allerdings sucht man typisch italienischen Charme vergebens.
Verbrauch & Reichweite
Neben gutem Fahrgefühl zählt auch die Effizienz: Der offizielle WLTP‑Kraftstoffverbrauch liegt beim La Prima bei rund 4,9 l/100 km – im Alltag realistisch zwischen 5,5 und 6,5 Litern (fiat.de). In Testszenarien wurden Werte von 4,1 l/100 km beim Spritspartest und 6,5 l/100 km im Mix (Autobahn und hügeliger Landstraße) gemessen.

Der 44‑Liter‑Tank reicht je nach Fahrprofil für 600–1000 Kilometer – der mild hybride Charakter spielt besonders im Stop‑&‑Go‑Verkehr seine Stärken aus, mit häufigem rein elektrischem Fahren beim Anfahren und Rangieren.
Alltag & Praktikabilität
Mit 4,17 Metern Länge und 1,78 Metern Breite bewegt sich der Fiat 600 im kompakten SUV‑Segment. Vorne und hinten finden Erwachsene bis etwa 1,85 m komfortabel Platz. Der Kofferraum bietet 385 Liter – 25 Liter mehr als in der reinen Elektroversion – und kann bei umgeklappter Rückbank auf über 1.250 Liter erweitert werden.

Die Innenraumqualität ist zahlenmäßig solide, doch harte Kunststoffe dominieren – was für den Preis akzeptabel ist, aber gegenüber teureren Wettbewerbern abfällt.
Bewertung – Stärken und Schwächen
Vorteile auf einen Blick
- Effiziente Mild-Hybrid‑Technik mit spürbarer elektrischer Unterstützung beim Anfahren, Fahren im Stadtverkehr sowie Rekuperation
- Komfortable Ausstattung im La Prima ‑Paket: Klimaautomatik, Sitzmassage, Navigation, adaptiver Tempomat, Rückfahrkamera, Ambiente‑Licht
- Intuitive Bedienung dank haptischer Tasten und übersichtlichem Touchscreen
- Agiles, sicheres Fahrwerk und gute Federungskomfort auch auf unebenen Straßen
- Praktischer Innenraum mit 385 l Kofferraum, flexiblem Laderaum durch Umklappen der Rückbank

Kleine Einschränkungen
- Kein sportliches Handling, eher solide und komfortorientiert, die Lenkung wirkt nüchtern
- Fond bietet engen Platz, insbesondere für über 1,85 m große Insassen
- Viel Hartplastik – also Einstieg in die Hybridwelt auf Kosten von Premium‑Finish
- Leistung von 100 PS reicht für normative Fahrbedingungen; starke Anstiege wie in den Champagne‑Weinbergen verlangten gelegentlich nach mehr Reserven
Unser Resume zum Fiat 600 HY La Prima
Der Fiat 600 HY 74 kW La Prima ist ein clever gestaltetes Mild‑Hybrid‑SUV, das sich an Fahrer richtet, die Effizienz und Alltagstauglichkeit suchen, ohne hohe Aufpreise für vollelektrische Antriebe in Kauf nehmen zu wollen. Die Testfahrt durch die hügelige Champagne bestätigte seine Stärken im Komfort, Verbrauch und Handling unter realen Bedingungen.
Während die technischen Daten keine sportlichen Ambitionen versprechen, überzeugt der La Prima als geräumiger, sparsam ausgestatteter Begleiter – besonders für Pendler und Stadtfahrer.

Technische Spezifikationen des Fiat 600 HY La Prima
Merkmal Werte La Prima Mild‑Hybrid
Motor 1,2 l Dreizylinder + 21 kW E‑Generator
Systemleistung 74 kW (100 PS)
Drehmoment 260 Nm
Getriebe 6‑Gang Doppel‑Kupplung (eDCT)
0–100 km/h ca. 10,5 s
Höchstgeschwindigkeit 184 km/h
WLTP‑Verbrauch 4,5–5,5 l/100 km
Kofferraumvolumen 385 l (umgeklappt bis 1256 l)

Auf der sanft geneigten Hügellandschaft der Champagne zeigte der Fiat 600 HY La Prima, dass er genau dort spielt:
effizient, komfortabel und alltagstauglich – ohne sportliche Attitüde, aber mit viel praktischem Nutzen.
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