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Auf Polarlichtjagd

Einige Teilnehmer konnten es nicht erwarten. Obwohl der Check-in um 18.30 Uhr beginnen sollte, suchten die ersten Fluggäste des Polarlichtfluges, welcher von Eclipse-Reisen in Zusammenarbeit mit airberlin geplant wurde, schon gegen 16.30 Uhr die Check-in Schalter für den Sonderflug auf.

“ Hunting the nothern light“ Einige Fluggäste wunderten sich über die Anzeigetafel am Check-in / © Redaktion FrontRowSociety.net

Mit zwei Terminals, 86 Check-in Schaltern bzw. 48 Gates und 17 Fluggastbrücken ist der Flughafen Köln Bonn jedoch recht übersichtlich und so kehrte auch bei den Flugneulingen  Ruhe ein, nachdem sie die Check-in Schalter D9-D11 im Terminal 2 für den Sonderflug AB 9600 gefunden hatten.

Als Pressevertreter waren zu diesem Polarlichtflug der WDR und das Luxus & Lifestyle Magazin FrontRowSociety.net geladen. Der Kameramann vom WDR sammelte eifrig bewegtes Bildmaterial und interviewte einzelne Teilnehmer. Je mehr Material im Kasten war, desto größer war beim anschließenden Schnitt die Auswahl für die WDR-Berichterstattung. Am Ende dieser Reportage haben wir den Bericht vom WDR eingebettet.

Die neue Ausgabe der Zeitschrift „Abenteuer Astronomie“ wurde kostenfrei ausgegeben / © Oculum-Verlag GmbH
Die neue Ausgabe der Zeitschrift „Abenteuer Astronomie“ wurde kostenfrei ausgegeben / © Oculum-Verlag GmbH

Einige Teilnehmer schienen sich von vergangenen Events zu kennen und tauschten sich über das „Naturschauspiel Polarlicht“ erregt aus. Gegen halb sieben hatten sich nahezu alle Teilnehmer am Check-in positioniert. Wissbegierige konnten sich mit der neuen Zeitschrift „Abenteuer Astronomie“ versorgen, welche kostenfrei am Schalter ausgegeben und von den Polarlichtjägern gerne entgegengenommen wurde.

Nach dem Check-in vertreiben sich die Fluggäste auf dem Köln/Bonn Airport in der Regel ihre Wartezeit in dem kleinen Einkaufs- und Gastronomieparadies auf rund 10.000 Quadratmetern. Hier sind über 50 Shops, Bars und Restaurants zu finden.

 

Gäste, die dem Trubel eines belebten Flughafens entfliehen möchten, für die ist die Business-Lounge im Terminal 2 genau der richtige Ort.

Der Hektik dem Flughafen entfliehen. In der Lounge des Flughafen Köln Bonn im Terminal 2 ist das möglich / © Redaktion FrontRowSociety.net
Eine große Auswahl an heißen und kalten Getränken sowie kleine Snacks stehen in der Lounge des Flughafens Köln Bonn im Terminal 2 bereit / © Redaktion FrontRowSociety.net

Eine Vielzahl an Lesestoff, alkoholischen und nicht alkoholischen Getränken sowie ein Angebot an kleinen Speisen stehen hier bereit. In bequemen Ledersesseln oder an einem der Internetarbeitsplätze vergeht die Wartezeit wie im Flug. Das gut geschulte und zuvorkommende Lounge-Personal informiert frühzeitig über den Abflug, so dass kein Gast seinen Flug verpassen wird.

Aber auch airberlin verfügt am Köln Bonner Flughafen über einen exklusiven Wartebereich im Terminal 2 / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die Polarlichtjäger des Sonderfluges AB9600 konntenn die Business-Lounge an diesem Tage nicht in Anspruch nehmen, da der Veranstalter am Gate 80 schon eine kleine Showbühne aufgebaut hatte, um hier Filme von vorangegangenen Polarlichtflügen zu zeigen.

Vor dem Abflug. Am Gate versammelten sich die Fluggäste. Hier referierte Stefan Krause zum Thema Polarlichter und ihre Entstehung / © Redaktion FrontRowSociety.net
Beeindruckende Grafik :-) - aber nur die Profis können daraus die möglichen Aktivitäten der kommenden Polarlichter ablesen / © Stefan Krause
Beeindruckende Grafik 🙂 – aber nur die Profis können daraus die möglichen Aktivitäten der kommenden Polarlichter ablesen / © Stefan Krause

Nach dem alle Polarlichtfreunde eingecheckt und sich am Gate eingefunden hatten, referierte Eclipse-Reisen Geschäftsführer Stefan Krause darüber, wie Polarlichter entstehen und erklärte Wissenswertes. Stefan Krause war mit Herz und Seele dabei. Er veranschaulichte bildhaft die Entstehung der Polarlichter und just in time wurden Berechnungen angestoßen, die die Aktivität der Polarlichter darstellten.

Als zum Boarding aufgerufen wurde, war nach kürzester Zeit der Airbus 320-200 gefüllt. Denn voller Erwartung saßen die Polarlichtjäger nun auf ihren Sitzen und fieberten ihren Sichtungen entgegen. Einige Fotografen begannen sofort mit den Vorbereitungen. Stative wurden aufgebaut und Fensterrahmen lichtundurchlässig abgeklebt. Denn während der Polarlichtfotoaufnahmen musste es in der Nähe der Kamera absolut dunkel sein. Die kleinste Lichtquelle würde die Qualität der Fotos negativ beeinflussen. Die Benutzung von Taschenlampen war untersagt und auch der Fotoblitz durfte nicht eingesetzt werden.

Unser MILO: Ein A320-200 von airberlin wurde für sechs Stunden unser Polarlicht-Jagdflugzeug / © Redaktion FrontRowSociety.net
Unser MILO: Ein A320-200 von airberlin wurde für sechs Stunden unser Polarlicht-Jagdflugzeug / © Redaktion FrontRowSociety.net

Auch waren nahezu alle Polarlichtjäger dem Aufruf von Veranstalter Stefan Krause gefolgt, dunkle Kleidung zu tragen. In der dunklen Kabine würde das Auge sonst auf jeden Reiz reagieren. Jetzt konnte es losgehen.

Der Tower vom Flughafen Köln Bonn gibt unserem MILO die Startfreigabe - auf zur Polarlichtjagd / © Flughafen Köln/Bonn GmbH
Der Tower vom Flughafen Köln Bonn gibt unserem MILO die Startfreigabe – auf zur Polarlichtjagd / © Flughafen Köln/Bonn GmbH

Laut Aussage der Fotoprofis eignen sich für Polarlichtaufnahmen aus dem Flugzeug Spiegelreflexkameras, welche rauscharme Aufnahmen auch bei ISO-Werten von 3200 und höher erlauben.

Nachdem unser Flieger seine Reiseflughöhe erreicht hatte, wurden Getränke ausgeschenkt und auch kulinarisch sollten die Polarlichtjäger nicht zu kurz kommen. Passend zur nordischen Flugroute kredenzte das Team von airberlin entweder „Hirschbraten“ mit Perlzwiebeln und gerösteten Speckwürfeln, Rosenkohl und Spätzle oder das Menü „Arktischer Kabeljau“ mit einer Sauce von Schneekrabben mit Gemüsefettuccini. Zu beiden Hauptgerichten wurde vorab Antipasti Misti gereicht und zum Desserts gab es Tartelette von Früchten der Saison. Wer weder Fisch noch Fleisch bevorzugte, dem wurde eine vegetarische Alternative angeboten.

Die ungefähre Flugroute eines Polarlichtfluges / © Eclipse-Reisen
Die ungefähre Flugroute eines Polarlichtfluges / © Eclipse-Reisen

Kaum waren die Speisen genossen und die Teller abgeräumt, meldete sich auch schon der Kapitän Wilhelm Heinz mit der Sichtung der ersten schwachen Polarlichter. Mit Kapitän Wilhelm Heinz hatte airberlin einen der erfahrensten Piloten eingesetzt, der schon mehrere Sonderflüge erfolgreich absolviert hat. Auch die Crew war Sonderflug-erfahren und hatte einen hervorragenden Job gemacht. Erstklassiger und freundlicher Service; und das zur nachtschlafenden Zeit. Danke nochmals dafür.

Hier ein schöner Anblick des Polarlichts. Peter Oden ist ein erfahrener Polarlichtjäger / © Peter Oden
Hier ein schöner Anblick des Polarlichts. Peter Oden ist ein erfahrener Polarlichtjäger / © Peter Oden

Die Teams von airberlin und Eclipse-Reisen arbeiteten vorbildlich Hand in Hand, um den Teilnehmern eindrucksvolle Stunden zu ermöglichen. Was die Teilnehmer nicht sahen, war der ungeheure Aufwand im Vorfeld. Angefangen mit der Berechnung der Flugroute bis zur Absprache mit den Flugsicherungsteams der beteiligten Länder. Daher sei auch ein großes Lob an das Team von airberlin ausgesprochen, das im Hintergrund aktiv war. Denn ohne dieses Team würde ein solch komplexer Sonderflug nicht möglich sein.

Polarlichter: Für das Auge nicht immer so sichtbar; aber die Bilder zeigen, was möglich ist / © Peter Oden
Polarlichter: Für das Auge nicht immer so sichtbar; aber die Bilder zeigen, was möglich ist / © Peter Oden

Hier handelt es sich nämlich nicht um einen Flug von Punkt A nach Punkt B. Der Airbus wechselt öfters die Richtung und wendet unverhofft; wie bei einer Jagd eben. Wenn die ausländischen Flugbehörden nicht involviert wären, würden solche Flugmanöver einen Notfall auslösen, so die Aussage von dem erfahrenen airberlin Leiter Verkauf Sonderflüge Karsten von dem Hagen. Somit ist die exakte Vorplanung eine unverzichtbare Voraussetzung für einen sicheren Sonderflug.

Die Beobachtung bei Nacht aus einem Flugzeug ist immer ein visueller Genuss. Nicht nur das Erspähen von Polarlichtern, sondern auch ein unvergleichlich brillanter Sternenhimmel verschlug den Fluggästen den Atem. In über 11 Kilometern Höhe stören keine Lichtquellen. Auch beim Airbus wurden alle Lichtquellen – innen wie außen – abgeschaltet. Und der Himmel über den Wolken ist klar und rein. Auch Karsten von dem Hagen findet immer wieder Gefallen an diesem Anblick. Es ist eben kein alltäglicher Nachtflug.

Auch Wilfried Bongartz war erfolgreich bei der Polarlichtjagd / © Wilfried Bongartz
Auch Wilfried Bongartz war erfolgreich bei der Polarlichtjagd / © Wilfried Bongartz

Die kundigen Bordfotografen Wilfried Bongartz und Peter Oden haben auch wieder von diesem Flug sehr schöne Aufnahmen erstellen können. Auf mehreren Fotos sind Sternschnuppen und die Milchstraße zu sehen. Auf einem Bild ist sogar das Zodiakallicht zu erkennen, welches durch Reflexionen und die Streuung des Sonnenlichts an den Bestandteilen den Gas- und Staubwolken entsteht.

Die Milchstrasse - ein atemberaubender klarer Blick in 11 Kilometern Höhe / © Wilfried Bongartz
Die Milchstrasse – ein atemberaubender klarer Blick in 11 Kilometern Höhe / © Wilfried Bongartz

War nun die Polarnacht vom 05. auf den 06. März eine besondere Nacht? Auf jeden Fall, da waren sich alle Teilnehmer einig. Was allerdings die Intensität der Polarlichter betraf, so der Veranstalter Stefan Krause wörtlich: „Rückblickend hat es sich um eine normale Polarlichtnacht mit der stets vorhandenen Grundaktivität gehandelt. Von der Dichte und der Geschwindigkeit des Sonnenwindes her, wäre durchaus mehr drin gewesen. Jedoch war das interplanetare Magnetfeld nach Norden gerichtet, so dass nur wenige Elektronen auf die Nachtseite der Erde gelangen und dort Polarlichter anregen konnten. Dementsprechend zeigten auch die in Norwegen stationierten Magnetometer in unserem  Beobachtungszeitraum nur geringe Unruhe. Der globale, über drei Stunden gemittelte, Kp-Wert lag auf der neunstufigen Skala bei eins.“

Hier noch ein schönes Video von „Somersault Clicks“ aus November 2015, dem vorletzten Polarlichtflug. Das Besondere, es ist kein Zeitraffer, sondern ein Realtime-Video:

Peter Oden hat das gesamte Event vom 05. März 2016 in Standbildern und Videosequenzen dokumentiert und daraus einen Film geschnitten. Hier anzusehen:

Gegen drei Uhr landete der Airbus 320-200 sicher auf dem Köln Bonner Airport, der am nordwestlichen Rand der Wahner Heide in mitten einem beeindruckenden Natur- und Vogelschutzgebiet liegt. Die Teilnehmer nahmen beim Ausstieg das bekannte, roteverpackte airberlin Schokoladenherz mit Freude entgegen, um ihren Zuckerhaushalt zu aktivieren.

Das rotverpackte airberlin Schokoladenherz wurde gerne entgegengenommen / © Gregor Schlaeger airberlin
Das rotverpackte airberlin Schokoladenherz wurde gerne entgegengenommen / © Gregor Schlaeger airberlin

Jetzt ging es mit dem ausgehändigten Polarlichtflug-Zertifikat in der Hand entweder ins gebuchte Hotel oder auf die mehr oder weniger lange Heimreise. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.

Wer bei einem der nächsten Polarlichtflüge dabei sein möchte, sollte sich die Termine 05. oder 26.11.2016 vormerken, bzw. gleich bei Eclipse-Reisen anmelden.

Das ist schon Tradition: Zum Ende des Events versammeln sich alle Akteure nochmals zum abschließenden Gruppenfoto / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ein enger Teilnehmerkreis vom heutigen Polarlichtflug trifft sich am 23. April 2016 wieder. Denn dann geht es zum Nordpol. Ein weiterer Flugevent der Superlative mit airberlin. „Fasten seat belt“ heißt es dann beim Start vom Flughafen Düsseldorf.

Hier haben wir von Steffi von Somersault Cicks noch weitere schöne Aufnahmen von Polarlichtern bekommen:

Schöne grüne Polarlichter über Senja - aufgenommen von Steffi von Somersault Clicks.
Schöne grüne Polarlichter über Senja – aufgenommen von Steffi von Somersault Clicks.
Die Sonne erhellt noch den Horizont, aber das Polarlicht ist schon schwach zu sehen - aufgenommen von Steffi von Somersault Clicks.
Die Sonne erhellt noch den Horizont, aber das Polarlicht ist schon schwach zu sehen – aufgenommen von Steffi von Somersault Clicks.
Ein traumhafter Anblick - keine Wunder das in unserer Vorzeit Menschen an Geistererscheinungen glaubten - aufgenommen von Steffi von Somersault Clicks.
Ein traumhafter Anblick – keine Wunder das in unserer Vorzeit Menschen an Geistererscheinungen glaubten – aufgenommen von Steffi von Somersault Clicks.
In solch einer Umgebung kann man sicherlich vom Alltag abschalten - aufgenommen von Steffi von Somersault Clicks.
In solch einer Umgebung kann man sicherlich vom Alltag abschalten – aufgenommen von Steffi von Somersault Clicks.
Kaum zu glauben: Aber dieses Polarlicht leuchtete über dem Taunus - aufgenommen von Steffi von Somersault Clicks.
Kaum zu glauben: Aber dieses Polarlicht leuchtete über dem Taunus – aufgenommen von Steffi von Somersault Clicks.

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